Vorsicht bei Sehstörungen von wenigen Sekunden

Eine flüchtige einseitige Erblindung, Gefühlsstörungen im Gesicht, den Armen oder Beinen sowie Sprachstörungen können Symptome einer verengten Halsschlagader (Karotis-Stenose) sein.

Eine flüchtige einseitige Erblindung, Gefühlsstörungen im Gesicht, den Armen oder Beinen sowie Sprachstörungen können Symptome einer verengten Halsschlagader (Karotis-Stenose) sein. Sie sind oft Vorboten eines Schlaganfalls. "Die Symptome müssen unbedingt unmittelbar ärztlich abgeklärt werden", rät Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld.

Dies gilt insbesondere im höheren Lebensalter, da vor allem ältere Menschen häufiger eine Verengung der Halsschlagader haben, ohne es zu wissen. "Eine Stenose der Halsschlagader kann lange Zeit symptomlos bleiben. Erste Beschwerden treten meist erst bei einer fortgeschrittenen Verengung auf. Typische erste Anzeichen sind Sehstörungen von wenigen Sekunden bis Minuten, Sprechstörungen sowie vorübergehende Bewegungs- oder Empfindungsstörungen.

Auch wenn diese Symptome nur als vorübergehende Attacke erscheinen, sollten sie immer ernst genommen werden", so Beil. Die weitaus häufigste Ursache für eine Einengung der Halsarterien sind Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden. "Es können sich kleine Teile von Ablagerungen lösen, mit dem Blutstrom in die Blutgefäße des Gehirns gelangen und diese verstopfen. Hierdurch kann es zu vorübergehenden Ausfallerscheinungen - einer sogenannten transitorisch ischämischen Attacke - oder zu einem großen Schlaganfall mit bleibenden Schäden kommen", warnt der Experte. Die Diagnose einer Karotis-Stenose erfolgt schmerzfrei und unkompliziert mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung. Dadurch können der Blutfluss und das Ausmaß der Einengung der Ader beurteilt werden. "Bei einer Verengung von über 70 Prozent wird in der Regel eine Operation empfohlen, insbesondere dann, wenn bereits Durchblutungsstörungen des Gehirns aufgetreten sind", berichtet der niedergelassene Neurologe. Unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung werden dann entweder die Ablagerungen entfernt und damit der Gefäßabschnitt wieder geöffnet oder es wird ein röhrenförmiges Metallgitter, ein so genanntes Stent, eingesetzt, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. www.neurologen-im-netz.org