Greenpeace mahnt vor "Gift im Bienengepäck"

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Das Bienensterben ist ein weltweites Problem mit noch nicht absehbaren Konsequenzen. Denn von der Bestäubungsleistung der fleißigen Insekten hängt die Qualität und der Ertrag vieler Ernten ab. Der Schutz der Bienen hat deshalb auch für Organisationen wie Greenpeace hohe Priorität. Der neue Report der Umweltschutzorganisation zu diesem Thema heißt "Gift im Bienengepäck" und basiert auf 107 Pollenproben aus dem Jahr 2013. Bei den Untersuchungen wurden in den Pollenproben teils bis zu 17 Agrargifte gefunden. In deutschen Proben fand sich in 8 von 15 Fällen der Stoff Thiacloprid, der aus einem Insektizid der Firma Bayer stammt. "Diese Gifte tragen mit Sicherheit zum Bienensterben bei", erklärt der Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, Dirk Zimmermann. "Wir brauchen dringend ein gesetzliches Vollverbot für bienengefährdende Pestizide." Bereits 2013 wurde durch die EU der Einsatz von vier bienengefährdenden Wirkstoffen vorübergehend eingeschränkt. Die von der Einschränkung betroffenen Firmen wie Bayer, BASF und Syngenta klagen seither gegen den EU- Beschluss. Dass die von der Einschränkung betroffenen Bayer- Inhaltsstoffe Imidacloprid und Clothianidin Nervengifte sind und wissenschaftlich nachgewiesen als Bienengift wirken, scheint den Konzern nicht zu beeindrucken. Zimmermann: "Bayer ignoriert diese Erkenntnisse und handelt mit der Klage gegen die EU-Verbote verantwortungslos." Greenpeace fordert deshalb von Bayer, die Klage gegen das EU- Verbot zurückzuziehen. Die Zuständigen werden aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die für Bienen gefährlichsten Pestizide nicht mehr in den Handel kommen. Politiker stehen laut Greenpeace vor diesem Hintergrund in der Pflicht, der Gefahr, die von diesen Pflanzenschutzmitteln ausgeht, durch Verbote zu begegnen.