Abschürfungen: Nicht lecken oder pusten

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"Heile heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Wind, gesund ist unser Kind" - jeder kennt ihn, den Trost-Reim bei kleinen Wunden, den Eltern mit einem dreifachen Pusten auf die Verletzung abschließen. Das ist offenbar ganz falsch. Denn hat sich ein Kind eine Abschürfung zugezogen, dürfen Eltern zur Beruhigung und Schmerzlinderung nicht in die Wunde pusten. Das kann die Verbreitung von Bakterien fördern, so Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. "Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Wunde nicht ausleckt - Speichel enthält zu viele Krankheitskeime. Halten Sie die Wunde zum Säubern unter kaltes Wasser - ohne zu reiben. Entfernen Sie mit gereinigten Händen oder einer Pinzette Dreck- oder Steinpartikel. Danach desinfizieren Sie die Wunde und versorgen Sie diese mit einem luftdurchlässigen Pflaster oder einer Mullbinde. Grundsätzlich sollten Sie bei der Erstversorgung einer Wunde keine Heil-Salben oder Sprühpflaster auftragen", rät sie. Ist die Wunde größer empfiehlt sie Eltern mit ihrem Kind den Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen. "Auch wenn die Schürfwunde sich in der Nähe eines Auges befindet oder im Gesicht mit Dreckpartikeln in der Wunde, muss der Kinder- und Jugendarzt sofort aufgesucht werden." Eine verunreinigte Schürfwunde, aus der Dreck und Kiesel nicht vollständig beseitigt sind, kann sich leicht entzünden und später Narben bilden", warnt Dr. Niehaus. Wärmeentwicklung, Rötung und Schwellung sind Anzeichen für eine Entzündung. www.kinderaerzte-im-netz.de