Heuschnupfen: Tabletten statt lästiger Spritzentherapie

Bald gibt es für Allergiker mit Heuschnupfen eine Alternative zur "Hyposensibilisierung" mittels Spritzen: Tabletten gegen Graspollen-Allergien.

Bald gibt es für Allergiker mit Heuschnupfen eine Alternative zur "Hyposensibilisierung" mittels Spritzen: Tabletten gegen Graspollen-Allergien. Die bisherige, zeitlich aufwändige Spritzentherapie mit zahlreichen Arztbesuchen entfällt. Die Patienten können die Impfstoffe als Tablette bequem zu Hause einnehmen. Bisher ist die einzige Möglichkeit, die Ursache der Allergie zu behandeln und so Folgeerkrankungen und chronischen Atemwegserkrankungen vorzubeugen die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT), auch als Allergie-Impfung, Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung bekannt. Dabei spritzt der Arzt dem Patienten ein Allergenextrakt am Oberarm unter die Haut - in der Regel monatlich über einen Zeitraum von drei Jahren. "Allerdings erhalten nur sieben Prozent aller Allergiepatienten eine Allergie-Impfung. Viele Patienten haben Angst vor den Spritzen und scheuen den regelmäßigen Gang zum Arzt, der damit verbunden ist.", erklärt Professor Klimek.

Derzeit entwickeln Forscher in Mailand, Kopenhagen und Paris einen neuen Impfstoff gegen Birkenpollen, den es dann ausschließlich in Tablettenform geben wird. "Bisher sind die Tabletten, die der Patient einmal täglich unter die Zunge zergehen lässt, in Deutschland nicht zugelassen. Wir sind aber zuversichtlich, dass nach der bereits erfolgreichen Entwicklung und Zulassung von Tabletten gegen Graspollen-Allergien weitere Immuntherapien in Tablettenform auf den Markt kommen könnten", erklärt der Experte. Studien in mehreren europäischen Ländern hätten gezeigt, dass diese Impfstoffe die Beschwerden lindern und den Bedarf an Medikamenten zur Behandlung der Symptome, wie beispielsweise Cortison, beträchtlich reduzieren würden.