Neurodermitis: Cremen, cremen, cremen

Die Patienten kratzen bis es blutet: Der Juckreiz durch Neurodermitis ist einfach zu schlimm.

Die Patienten kratzen bis es blutet: Der Juckreiz durch Neurodermitis ist einfach zu schlimm. Doch bereits häufiges und regelmäßiges Eincremen kann erhebliche Linderung verschaffen. Neuere Studien weisen nun darauf hin, dass - gerade für Kinder - zudem eine Phototherapie hilfreich sein könnte. Bei der Phototherapie wird kurzwelliges, blaues Licht eingesetzt, wie es auch für Neugeborene mit einer starken Gelbsucht geschieht.

Eincremen hilft gegen den Juckreiz aber nur dann, wenn es vier bis fünfmal am Tag wiederholt wird. Verwendet werden am besten Cremes und Lotionen ohne Duftstoffe; deren Wassergehalt richtet sich nach dem Zustand der Haut. Dabei gilt: Fett auf trocken, feucht auf feucht. Das Auftragen eines Pflegeprodukts auf die noch feuchte Haut nach dem Waschen verbessert häufig die Wirkung. Günstig sind Emulsionen, die Harnstoff unter acht Prozent enthalten.

Nicht geeignet hingegen sind Öle, Vaseline oder Melkfett, da sie die Haut bei längerer Anwendung eher austrocknen. "Auch zu warmes Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit. Seife oder Waschmittel sind weitere Reizstoffe. Sie sollten sparsam verwendet werden", rät Kinder-und Jugendärztin Dr. Monika Niehaus aus Weimar für die Behandlung kleiner Neurodermitis-Patienten. Eltern empfiehlt sie, den Kindern möglichst Kleidung aus Baumwolle und Seide ohne starke Nähte, Stickereien, Wäschehinweiszettel, Kunstfasern oder Wolle anzuziehen. "Auch zu viel Wärme und Schwitzen führt oft zu vermehrtem Kratzen. Günstig sind Temperaturen von etwa 19 bis 20 Grad Celsius im Kinderschlafzimmer. Saubere kurz geschnittene Nägel können tiefere Wunden und eine Infektion vermeiden", so Niehaus. Außerdem empfiehlt sie Eltern an einer Neurodermitis-Schulung teilzunehmen. Diese erleichtere den täglichen Umgang mit der Hautkrankheit der Kinder. www.kinderaerzte-im-netz.de