Sonnenschutz: Eincremen allein reicht nicht aus

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Die meisten Urlauber wollen Sonne und Meer in den Ferien - am Wasser sind allerdings besondere Sonnenschutzregeln zu beachten.

Wenn eine leichte Brise weht oder ein Bad im Meer angenehm erfrischt, lässt es sich in der Sonne scheinbar gut aushalten. "Doch am und auf dem Wasser ist die UV-Strahlung besonders intensiv", warnt Professor Uwe Reinhold vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). Wasser und heller Sand reflektieren das Sonnenlicht und erhöhen dadurch die UV-Belastung erheblich.
Auch wenn die Hitze vielleicht nicht spürbar ist, steigt damit das Sonnenbrandrisiko deutlich. Beim Baden wird zudem oft vergessen, dass ein Teil der Sonnenstrahlen durch die Wasseroberfläche dringt. In 50 cm Tiefe sind noch 60 Prozent der UV-Strahlung messbar. "Nicht selten ziehen sich Schnorchler schwere Verbrennungen zu, weil sie die UV-Belastung unterschätzen", berichtet der Bonner Hautarzt, der in seiner Freizeit als Tauchlehrer tätig ist.

Reinhold rät, sich nicht so lange in der Sonne aufzuhalten, bis sich die Haut rötet, sondern vorher den Schatten aufzusuchen und "vor allem die Mittagssonne zu meiden". Beim Strandspaziergang oder Sport am Wasser empfiehlt er, T-Shirt und Kopfbedeckung zu tragen, die auch Gesicht und Nacken abschirmt. Das gilt vor allem für Kinder, die am Wasser planschen und spielen. Helle, luftige Kleidung schützt weniger gut als dunkle, dicht gewebte. Im nassen Zustand ist der UV-Schutz noch geringer. Für Hautareale, die durch Textilien nicht ausreichend geschützt sind, empfiehlt er Sonnencreme zu verwenden, deren Lichtschutzfaktor bei einem Aufenthalt am Wasser besonders hoch ist. Dabei Ohren, Nacken, und - wenn sich die Haarpracht lichtet - auch die Kopfhaut nicht vergessen. Auch "wasserfeste" Sonnenschutzmittel "verwässern": Beim Baden oder durch Schwitzen geht auch die Schutzwirkung solcher Produkte verloren. Deshalb nach dem Baden und Abtrocknen wieder eincremen, empfiehlt Professor Reinhold. Erneutes Eincremen verlängert die Schutzzeit allerdings nicht, sondern erhält sie nur.