Genetisch vererbtes Brustkrebs-Risiko feststellen

Bei etwa einem Viertel aller Brustkrebsfälle tritt die Krankheit vermehrt in der Familie auf.

Bei etwa einem Viertel aller Brustkrebsfälle tritt die Krankheit vermehrt in der Familie auf. Wie können Frauen klären, ob vielleicht eine genetische Ursache in der Verwandtschaft vorliegt? Ärzte empfehlen ein ausführliches Beratungsgespräch und einen genetischen Test in speziellen Zentren. Allerdings lässt sich nur in fünf bis maximal zehn Prozent aller Brustkrebsfälle ein krankheitsauslösendes Gen nachweisen. Zu den bereits länger bekannten sogenannten Brustkrebsgenen zählen BRCA 1 und BRCA 2. Frauen, die das Hochrisiko-Gen in sich tragen, erkranken durchschnittlich 20 Jahre früher an Brustkrebs als nicht betroffene Frauen. Ihr lebenslanges Brustkrebsrisiko liegt bei 50 bis 80 Prozent. Als einzige risikoreduzierende Methode bei gesunden Frauen mit Nachweis von Brustkrebsgenen steht bislang nur die vorsorgliche Abnahme beider Brüste zur Verfügung. Experten empfehlen, diesen Eingriff den Betroffenen anzubieten, ebenso - aufgrund des erhöhten Eierstockkrebsrisikos - die Entfernung beider Eierstöcke nach dem 40. Lebensjahr. Die vorsorgliche Brustamputation senkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um mehr als 95 Prozent, und das Risiko, in der Folge an Brustkrebs zu versterben, um 90 Prozent. Ein sehr geringes Restrisiko bleibt aber immer.

Die Amputation beider Brüste ist jedoch nicht der einzige Weg für gesunde Frauen mit einer familiären Brustkrebsbelastung umzugehen. Mit einer intensiven Früherkennungsuntersuchung lässt sich Brustkrebs zwar nicht - wie bei der Brustamputation - verhindern, aber in einem sehr frühen Tumorstadium diagnostizieren und therapieren. Es ist ratsam, diese Früherkennung ab dem 25. Lebensjahr nur in dafür spezialisierten Zentren durchzuführen. Das Internetportal der "Deutschen Krebsgesellschaft e.V." (DKG) gibt Hinweise auf diese spezialisierten Zentren bei genetischem Brustkrebs-Risiko und beantwortet alle wichtigen Fragen (www.krebsgesellschaft.de/thema_maerz2014).