Diabetes: Hilfe bei sexuellen Problemen

Männer mit Diabetes sind bis zu dreimal so häufig von einer Potenzstörung, der Erektilen Dysfunktion, betroffen wie ihre gesunden Geschlechtsgenossen.

Männer mit Diabetes sind bis zu dreimal so häufig von einer Potenzstörung, der Erektilen Dysfunktion, betroffen wie ihre gesunden Geschlechtsgenossen. Aber auch Frauen leiden unter diabetesbedingten sexuellen Störungen wie Entzündungen im Genitalbereich. Aus Schamgefühl gehen viele Betroffene jedoch nicht zum Arzt. Dabei können sexuelle Probleme oft erfolgreich behandelt werden. "Frauen mit Diabetes leiden oft unter Schmerzen beim Sex, da der Genitalbereich entzündet oder die Schleimhäute zu trocken sind. Männer hingegen trifft am häufigsten die Erektile Dysfunktion", erklärt der Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe Dr. Merfort aus Grevenbroich. "Dabei handelt es sich um eine Potenzstörung, bei der das Glied nicht ausreichend steif wird oder die Erektion nicht lange genug anhält."

Mehr als 50 Prozent aller Männer mit Diabetes entwickeln Erektionsstörungen. Lediglich 20 bis 30 Prozent der Fälle sind auf psychische Faktoren zurückzuführen, bei 60 bis 70 Prozent der Betroffenen liegt eine körperliche Ursache vor. Der Grund: Der hohe Blutzucker greift mit der Zeit Nerven und Blutgefäße an, verschlechtert so die Durchblutung - in Organen wie Herz und Nieren, aber auch im männlichen Geschlechtsorgan. "Wer unter Erektionsstörungen leidet, sollte deshalb auch auf seine Herzkranzgefäße achten", rät Merfort und warnt: "Potenzprobleme sind oft Vorboten eines drohenden Herzinfarkts." Viele männliche Patienten versuchen, ihr sexuelles Problem selbst zu lösen, etwa mit Potenzpillen. Diese sind zur Therapie von Erektionsproblemen aber nicht immer geeignet. "Im Gegenteil, in manchen Fällen können diese sogar gefährlich sein", sagt der Diabetes-Experte. Denn ein möglicherweise durch den Diabetes vorgeschädigtes Herz könne auf die Potenzpillen mit einem Herzinfarkt reagieren. Besser sei es, einen Experten aufzusuchen. In den meisten Fällen könnte die Zufriedenheit im Sexualleben der Patienten dauerhaft wieder hergestellt werden, verspricht Merfort.