Erst Schmerzen in den Schultern, dann Erblindung

Schmerzen in den Schultern können ein Hinweis auf eine rheumatisch-entzündliche Krankheit sein, die immer wieder von Ärzten übersehen wird und unbehandelt zu Erblindung führt.

Schmerzen in den Schultern können ein Hinweis auf eine rheumatisch-entzündliche Krankheit sein, die immer wieder von Ärzten übersehen wird und unbehandelt zu Erblindung führt. Die Polymyalgia rheumatica hat aber noch andere Symptome.

Am Morgen sind die Schulterschmerzen besonders ausgeprägt. Sie werden bei Bewegung schlimmer werden und behindern die Morgentoilette. Zusätzlich treten starke und meist einseitige Schläfenkopfschmerzen auf, die mit Sehstörungen und einseitigen Schmerzen der Kaumuskulatur einhergehen. Sie deuten auf eine gleichzeitig vorliegende Entzündung der Schläfenarterien (Arteriitis temporalis) hin, die unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden muss. Darauf macht der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) aufmerksam. "Unbehandelt kann eine solche Entzündung nämlich auch zu einer Erblindung des betroffenen Auges führen", warnt Dr. Florian Schuch, Vorstandsmitglied des BDRh und praktizierender Rheumatologe in einer Gemeinschaftspraxis in Erlangen.

Neben Schmerzen und einem Schwächegefühl im Schulter- und Beckengürtel kommt es zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit allgemeiner Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Seltener sind auch die Beine betroffen, dann erschweren Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur das Aufstehen aus dem Sitzen und das Treppenlaufen. "Leider wird diese Erkrankung immer wieder übersehen, so dass betroffene Patienten erst in die Praxis kommen, wenn sie ihr Augenlicht bereits einseitig verloren haben", so Schuch. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Eine rasch einsetzende, rechtzeitige Therapie kann die Erblindung erfolgreich verhindern. www.rheumatologen-im-netz.de