Apotheken: Kunden lassen sich beraten, ohne zu kaufen

Auch Apotheker verspüren den Trend, das Kunden sich zwar vor Ort beraten lassen, aber das empfohlene Produkt dann im Internet kaufen.

Auch Apotheker verspüren den Trend, das Kunden sich zwar vor Ort beraten lassen, aber das empfohlene Produkt dann im Internet kaufen. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln hervor, wie die "Pharmazeutische Zeitung" online berichtet.

Dort gaben 60 Prozent der 277 befragten Apotheker an, dass dieses Kundenverhalten in den letzten zehn Jahren zugenommen habe. Jeder fünfte Befragte stellte sogar einen starken Anstieg fest. Dabei gehen drei Viertel der Apotheker davon aus, dass der Kunde die empfohlenen Mittel später im Internet bei Online-Apotheken kauft. Laut Umfrage beobachten 83 Prozent der Apotheker, dass jede zehnte Beratung ohne entsprechenden Produktverkauf erfolge. Knapp jeder fünfte Apotheker hat das Problem demnach sogar bei jedem dritten Beratungsgespräch. Mit 57 Prozent passiert das besonders häufig bei Vitamin- und Mineralstoffpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln. Das Verhalten ist nicht unproblematisch, weil es Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben kann. Patienten ahnen oft nicht, dass manche harmlos erscheinende Präparate sogar die Wirkung von Arzneien verändern: Eisen oder Calcium können zum Beispiel die Wirkung von Schilddrüsentabletten verringern. Johanniskraut kann in Kombination mit UV-Strahlung zu Hautreaktionen führen und sogar die Wirkung der Anti-Baby-Pille herabsetzen.