Stotternde Kinder haben dennoch gute Sprachfähigkeit

Stottern hat keinen Einfluss auf die Sprachentwicklung.

Stottern hat keinen Einfluss auf die Sprachentwicklung. Im Gegenteil: Es befällt vorwiegend Kinder mit einer guten Sprachfähigkeit. Das fanden Wissenschaftler am "Murdoch Childrens Research Institute" der Universität von Melbourne (Australien) heraus. Bisher gab es unter Experten sehr unterschiedliche Auffassungen über die Auswirkungen des Stotterns auf die Sprachentwicklung. Wie das "International Journal of Speech Language Pathology" berichtet, beweist die Studie jetzt, dass stotternde Kinder im Alter bis fünf Jahre eine höhere Sprachkompetenz haben als nicht-stotternde Kinder.

"Es ist ein faszinierendes Ergebnis, aber wir wissen nicht, ob dieser Unterschied bis zu einem Alter von sechs oder sieben Jahren anhält. Bedeutend ist, dass sowohl Kinder, die stottern als auch die Kinder der Kontrollgruppe entwicklungsgerechten Sprachfertigkeiten besitzen", so die Wissenschaftler. Von 1 910 teilnehmenden Kindern fingen 181 zu stottern an. Die Sprachfähigkeit der Kinder wurde jährlich im Alter von zwei bis fünf Jahren getestet. In den ersten zwei Jahren gaben Eltern mithilfe eines Fragebogens Auskunft über den Wortgebrauch und das Kommunikationsverhalten. Als die Kinder vier und fünf Jahre alt waren, wurde die Sprachentwicklung von ausgebildeten Forschern beurteilt, indem diese sich mit den Kindern unterhielten.