Wenn kleine Kinder beißen

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Dass ein Kleinkind bei Auseinandersetzungen beißt, ist im Kindergarten keine Seltenheit. Ansteckungen mit Krankheiten durch Bakterien oder Viren sind zwar selten. Dennoch ist eine Entzündung der Wunde aufgrund von Verunreinigungen ohne Behandlung leicht möglich. "Hat ein Kind ein anderes gebissen und ist die Haut des gebissenen Kindes dadurch nicht verletzt, reicht es, die Stelle mit Wasser und Seife abzuwaschen und zu kühlen. Haben die Zähne die Haut beschädigt, sollten Betreuer oder Eltern die Wunde mit Wasser säubern, ein Desinfektionsmittel auftragen sowie mit einer Kompresse abdecken. Blutet die Bissstelle, so sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt", rät der Freiburger Kinder-und Jugendarzt Roland Fressle. Sicherheitshalber empfiehlt er den Impfstatus des Kindes in Bezug auf Hepatitis B und Tetanus zu überprüfen.

Kinder unter drei Jahren wissen noch nicht, wie schmerzhaft ihr Biss sein kann. Kleinkinder müssen Selbstbeherrschung und richtige Wege, ihre Wünsche mitzuteilen und Aggressionen zu äußern, erst lernen. Kommt es zu einem Beißvorfall, sollte die erste Aufmerksamkeit der pädagogischen Fachkräfte auf das Kind gerichtet sein, das gebissen worden ist. Das Kind muss getröstet, beruhigt und verarztet werden. Das Kind, das gebissen hat, braucht unbedingt sehr zeitnah auch eine Reaktion. Ihm muss deutlich gemacht werden, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist und dem anderen weh tut. Hält das Beißen mehrere Wochen an oder nutzt es ein Kind noch nach seinem dritten Geburtstag als häufiges Mittel, um sich beispielsweise durchzusetzen, müssen Eltern mit dem Kinder- und Jugendarzt besprechen, welche Maßnahmen sinnvoll sein könnten. www.kinderaerzte-im-netz.de