Arzt-Patienten-Gespräch: Fragen vorbereiten

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Wenn eine Operation ansteht oder eine Krankheit diagnostiziert wird, haben Patienten viele Fragen an den Arzt. Ratlosigkeit und Ängste sind nicht selten die Folge. Denn Patienten, die eine neue Diagnose erhalten, fühlen sich nicht selten nach einem Arztbesuch wie erschlagen. Der Grund: Die vielen Informationen und medizinischen Fachbegriffe. Ein weiteres Problem ist die Zeitnot der Ärzte. Und weil deshalb die Kommunikation oft zu kurz kommt, halten sich viele Patienten nicht immer an das, was die Ärzte verordnen. Damit ist jedoch der Therapieerfolg gefährdet. Wer sich gut auf das Arzt-Patienten-Gespräch vorbereitet, kann das vermeiden. "Bevor ein Arzt etwas unternimmt, muss er genau erklären, was er vorhat", sagt Michaela Schwabe von der Berliner Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). "Und zwar so, dass man es versteht und genug Zeit zum Überlegen hat." Oft gibt es aus medizinischer Sicht nicht nur eine einzige Behandlungsmethode, sondern mehrere Therapie-Alternativen. Die richtige Entscheidung gemeinsam zu treffen, gelingt einem Arzt am besten mit einem gut informierten Patienten. Außerdem sind die Heilungschancen größer, wenn der Patient die Diagnose und Therapie vollständig verstanden hat und sie mitträgt. Eine funktionierende Arzt-Patienten-Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung für Sicherheit und Erfolg der Behandlung. Wer hilfreiche Checklisten und ausführliche Fragekataloge dazu sucht, findet sie im Internet beispielsweise bei www.patienten-universitaet.de oder https://faktencheck-gesundheit.de. Hat ein Arzt nicht genug Zeit, sollte der Patient unbedingt nachhaken: Warum empfiehlt er eine Maßnahme, wie funktioniert sie und welche Erfolgsaussichten hat sie? "Diese Aufklärung muss auf jeden Fall mündlich passieren", erklärt die Patientenberaterin. Aber auch der Patient ist in der Pflicht: Um die richtige Therapie zu wählen, muss der Arzt unbedingt über alle rezeptpflichtigen wie rezeptfreien Medikamente, die aktuell eingenommen werden, vom Patienten informiert werden. Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate und homöopathische Arzneien müssen auch auf die Liste. Das gilt vor allem für ältere Patienten. Denn sie leiden häufiger unter mehreren Krankheiten gleichzeitig und nehmen täglich mehrere Medikamente und dazu noch Nahrungsergänzungsmittel ein. Die Neben- und Wechselwirkungen werden von vielen Patienten unterschätzt. So können Symptome wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Herzrhythmusstörungen auch durch unerwünschte Wechselwirkungen entstehen. Manche Arzneien heben ihre Wirkung sogar gegenseitig auf. Eisen oder Calcium können zum Beispiel die Wirkung von Schilddrüsentabletten verringern. Johanniskraut kann in Kombination mit UV-Strahlung zu Hautreaktionen führen und sogar die Wirkung der Anti-Baby-Pille herabsetzen.