Brustkrebs: Neuer Test vermeidet unnötige Chemotherapie

.


Mit einem neuen Testverfahren kann das Brustzentrum des Universitätsklinikums Halle (Saale) als zweite Klinik in Deutschland das Rückfallrisiko einer an Brustkrebs erkrankten Patientin besser bestimmen und darauf die Therapie zielgenau ausrichten. Er kommt allerdings bisher nur für postmenopausale Brustkrebs-Patientinnen in Frage. Die Postmenopause sind die zehn Jahre nach der letzten Periodenblutung. Mit der bisherigen, herkömmlichen Prognoseabschätzung kommt es leicht zu einer Übertherapie durch eine Chemotherapie.

Mit dem "Prosigna®-Test" wird sowohl das Rückfallrisiko der einzelnen Patientin abgeschätzt, als auch der Tumor einer bestimmten biologischen Subgruppe des Brustkrebstumors (Mammakarzinoms) zugeordnet. Der Test wurde in den Vereinigten Staaten entwickelt und ist dort von der FDA (Food and Drug Administration) für die klinischen Routine zugelassen. Eine CE-Zertifizierung für die Europäische Union, und damit eine Zulassung für die klinische Anwendung, besteht ebenso. "In Deutschland sind wir nach dem Universitätsklinikum der LMU München die zweite Universitätsklinik, die den Test in ihre klinische Arbeit für eine individualisierte Therapieempfehlung für die Patientin einbezieht", erklärt Dr. Martina Vetter, Biologin im Forschungslabor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie. Aktuell laufen noch Verhandlungen mit gesetzlichen Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Halle (Saale)

BU: Kathrin Stückrath, Sandy Kaufhold und Dr. Martina Vetter (v.re.n.li.) führen am Universitätsklinikum Halle den neuen Test durch.