Senkung von Bluthochdruck lohnt in jedem Alter

Drei von vier Menschen zwischen 70 und 79 Jahren haben einen zu hohen Blutdruck. Egal wie betagt der Patient ist: Eine Bluthochdrucksenkung lohnt immer.


Drei von vier Menschen zwischen 70 und 79 Jahren haben einen zu hohen Blutdruck (Hypertonie). Egal wie betagt der Patient ist: Eine Blutdrucksenkung lohnt immer. Andernfalls besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Gerade für ältere Patienten ist es für eine medikamentöse Bluthochdrucktherapie nie zu spät, eher im Gegenteil. Denn eine solche Behandlung senkt auch im Alter das Risiko für typische Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt um mehr als 25 Prozent. Das Schlaganfallrisiko lässt sich schon bei einer Reduktion des systolischen Blutdrucks auf 143 mmHg um mehr als ein Drittel senken.

"Die Daten aus mehreren Studien haben dazu geführt, dass in nationalen und internationalen Leitlinien auch für über 60-Jährige das Therapieziel von einem Blutdruck von höchstens 140 mmHg festgelegt wurde", erklärt Professor Burkhard Weisser, Vorstandsmitglied der DHL und Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Kiel. Sogar bei Patienten im Alter von 80 Jahren oder mehr kann das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko durch eine Blutdrucksenkung deutlich verringert werden. "Allerdings wird bei ihnen nur eine Blutdrucksenkung auf 150 mmHg angestrebt", betont Weisser. Grundsätzlich sei bei älteren Patienten eine möglichst behutsame Senkung des Blutdrucks empfehlenswert. Denn einerseits steigt mit den Lebensjahren die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen wie Schwindel oder Benommenheit. Andererseits lässt im Alter die Funktion der Nieren und der Leber nach.

Dadurch werden Medikamente langsamer abgebaut, verzögert ausgeschieden und die Konzentration im Blut nimmt schneller zu. Außerdem müssen bei älteren Patienten eher weitere Erkrankungen berücksichtigt werden. "Deshalb kann es gerade für Ältere sinnvoll sein, die Therapie mit nicht-medikamentösen Maßnahmen zu beginnen", erklärt Weisser. Wie für alle Bluthochdruckpatienten seien Allgemeinmaßnahmen zu empfehlen, vor allem ausreichend Bewegung und eine möglichst obst- und gemüsereiche Ernährung mit wenig Salz und tierischen Fetten.