Neue Medikamente gegen Migräneattacken

Neuartige Medikamente gegen Migräne könnten eine neue Ära in der Therapie einleiten.


Neuartige Medikamente gegen Migräne könnten eine neue Ära in der Therapie einleiten. Derzeit befinden sie sich noch in der klinischen Testphase. Bis zu ihrer Zulassung werden wahrscheinlich noch rund drei Jahre vergehen. "Neben Mitteln zur akuten Schmerzlinderung werden Arzneien zur Vorbeugung immer wichtiger", so Professor Martin Marziniak, Chefarzt der Klinik für Neurologie am kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost. Zur Vorbeugung von Migräneanfällen stehen Patienten bisher Arzneimittel zur Verfügung, die meist täglich eingenommen werden müssen und die teilweise mit unangenehmen Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Gewichtszunahme einhergehen. Bei der Suche nach neuen Wirkstoffen sind jetzt sogenannte "monoklonale Antikörper" gegen den Botenstoff CGRP in den Fokus getreten. Dieser gilt als wichtigster Auslöser bei der Entstehung von Migräne. "Im vergangenen Jahr ist es Forschern gelungen, neuartige CGRP-Blocker zur Migräneprophylaxe zu entwickeln", erklärt Privatdozent Dr. Uwe Reuter, Leiter der Kopfschmerzambulanz an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Charité Berlin. Laut Reuter sind vier verschiedene monoklonale Antikörper an insgesamt zirka 1.000 Patienten, die an vier bis vierzehn Tagen pro Monat an Migräne litten, getestet worden. Alle hätten zu einer Abnahme der Migräneattacken um drei bis sieben Tage pro Monat geführt. Die neuen Medikamente haben nicht nur weniger belastende Nebenwirkungen wie die bisher zur Prophylaxe eingesetzten Betablocker oder Antiepileptika, sondern sind auch einfacher in der Anwendung.