Apotheker für medizinisches Cannabis

Cannabis als Arznei ist bisher in wenigen Ländern legalisiert. Apotheker in Deutschland setzen sich für eine Legalisierung ein.


Cannabis ist in den meisten Ländern der Welt als Rauschgift deklariert. In den vergangenen Jahren wurde der Konsum in einigen US-Staaten legalisiert. Als Arznei gilt die Pflanze als effektives Schmerzmittel, weswegen auch in Deutschland Apotheker sich für ärztlich verordnetes Cannabis einsetzen. Im Januar 2016 wurde ein Referentenentwurf des "Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften" bekannt. Dies wird vom Präsident der Bundesapothekerkammer Dr. Andres Kiefer begrüßt. "Es ist wichtig, dass Patienten Cannabis in kontrollierter pharmazeutischer Qualität aus der Apotheke bekommen können, wenn sie es aus medizinischen Gründen brauchen. Es ist konsequent, wenn die Krankenkassen diese Medikamente auch erstatten", so Kiefer.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) weist darauf hin, dass verschiedene Cannabis-Sorten sich in ihren Inhaltsstoffen und deswegen ihrer Wirkung unterscheiden. Daher empfehlen die Experten eine genaue ärztliche Verordnung über Sorte und Dosierung der medizinischen Blüten. Dazu würden momentan Qualitätsanforderungen definiert und Empfehlungen zu Darreichungsformen erarbeitet. "Cannabis als 'Joint' zu rauchen - egal ob zusammen mit Tabak oder alleine - ist zur Krankheitsbehandlung aus Apothekersicht nicht akzeptabel. Das Rauchen von Tabak ist zudem immer gesundheitsschädlich", warnt Kiefer.