Photovoltaik-Ausbau hinkt

Obwohl Solarstrom ein wichtiger Faktor zur Verwirklichung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist, wurden die Ausbauziele 2015 nicht verwirklicht.


Obwohl Solarstrom ein wichtiger Faktor zur Verwirklichung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist, wurden die Ausbauziele 2015 nicht verwirklicht. "So verfehlen wir unsere Klima- und Industriepolitischen Ziele", sagt Dr. Carsten Tschamber vom Solar Cluster Baden-Württemberg. Für die deutsche Solarbranche kann das schwerwiegende Folgen haben, warnt der Experte.

2015 lag die neu installierte Leistung bei 1,5 Gigawatt. Von den im EEG angestrebten 2,4 bis 2,6 Gigawatt wurden also lediglich 60 Prozent verwirklicht. "Die Auslandsgeschäfte können den Einbruch auf dem deutschen Markt zum Teil abfedern. Wir brauchen aber einen starken Heimatmarkt, um wettbewerbsfähig zu bleiben", so Tschamber. In Deutschland sind in den vergangenen Jahren die Arbeitsplätze in der Solarbranche auf 50.000 gesunken. In den USA hingegen sind sie auf 170.000 gestiegen.

Die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg fordert von der Politik verbesserte Rahmenbedingungen. Die Experten fordern, die finanzielle Belastung des Eigenverbrauchs zu streichen und die Zwischenspeicherung von Strom in Batteriesystemen nicht mit Abgaben zu belasten. Auch müsse die Verordnung zur Freiflächenausschreibung nicht 400 Megawatt, sondern mindestens 800 Megawatt pro Jahr umfassen, um den Ausbaukorridor zu erreichen. Will Deutschland an seinen Ausbauzielen festhalten und seinen Energiebedarf mittelfristig nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien decken, sollten sich die Installationszahlen auf einem Niveau von fünf bis sieben Gigawatt einpendeln, so die Experten. (vm/en-wid)