Freundschaften gut für die Gesundheit

Gruppenzwang ist ein negativ behafteter Begriff. Forscher ringen der Gruppenzugehörigkeit aber auch Gutes ab.


Gruppenzwang ist ein negativ behafteter Begriff. Doch die Ergebnisse einer Langzeitstudie verknüpfen Gruppenzugehörigkeit in der Jugend auch mit positiven Auswirkungen auf die spätere Gesundheit. Wissenschaftler der Universitäten von Virginia und Utah haben für die Studie rund 170 Jugendliche im Alter von etwa 13 Jahren bis zu ihrem 27. Lebensjahr begleitet.

"Die Interkulturelle Forschung belegt, dass soziale Interaktion, welche Ziele der Gruppe über die eigenen Bedürfnisse stellt - wie im Fall von Jugendlichen, die sich der Gruppe anpassen - zu einem Leben mit weniger Stress führt", schreiben die Forscher zur Studie, die in der Zeitschrift "Psychological Science" veröffentlicht wurde. Unter diesem Gesichtspunkt wurden die Teilnehmer regelmäßig befragt. Dazu mussten die Heranwachsenden ihre Freundschaften bewerten und ihr gegenseitiges Vertrauen kommentieren. Im Alter von 25 bis 27 Jahren wurden die Teilnehmer auf ihre allgemeine Gesundheit hin untersucht, aber auch auf Angst-Symptome und Depressionen sowie ihren Body Mass Index.

Die Forscher kommen zum Schluss, dass enge Freundschaften und das Bestreben, mit der Gruppe konform zu gehen, in einer verbesserten Gesundheit im höheren Alter resultieren. "Obwohl in der modernen westlichen Gesellschaft, in der das Leben nicht mehr täglich bedroht ist, Selbstständigkeits-förderndes Verhalten offensichtlich wichtig ist, kann die Trennung von Artgenossen noch als Stress-Situation empfunden werden", sagt Psychologe Joseph P. Allen, Co-Autor der Studie.