Patientenpflege: Reden ist Gold

Je besser die Kommunikation der Ärzte und Pflegekräfte untereinander funktioniert, desto besser läuft die Behandlung von Patienten ab. Gerade in kritischen Situationen wie nach einer Operation profitieren Patienten stark von einem strukturierten Informationsfluss.


Je besser die Kommunikation der Ärzte und Pflegekräfte untereinander funktioniert, desto besser läuft die Behandlung von Patienten ab. Gerade in kritischen Situationen wie nach einer Operation profitieren Patienten stark von einem strukturierten Informationsfluss. "Eine strukturierte Patientenübergabe trägt maßgeblich zur Verbesserung der Patientensicherheit bei", sagt Professor Dr. Frank Wappler beim Deutschen Anästhesiecongresses (DAC) in Leipzig.

Um eine klare und lückenlose Kommunikation zu gewährleisten, präsentiert die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) das "SBAR"-Konzept. Das Akronym steht für Situation, Background (Hintergrund), Assessment (Bewertung) und Recommendation (Empfehlung). Dabei haben sich die Ärzte die rigorosen Checks beim Flugverkehr zum Vorbild auserkoren. Auch dort kann ein kleines Versäumnis im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Die Punkte sind schnell erklärt: "Situation" befasst sich mit den grundlegenden Daten des Patienten wie Name, Alter, Geschlecht, Diagnose oder Art des Eingriffes aufgelistet. "Hintergrund" beinhaltet Angaben zu Allergien, Medikamenten oder Ereignissen während des Eingriffs. In der "Bewertung" sind Informationen zum aktuellen Stand der OP, letzten Laborwerten und Medikamenten. Schließlich geht es bei der "Empfehlung" mit Operationsdetails wie Drainagen, Anordnungen des operierenden Arztes, Informationen zu Beatmung sowie zur postoperativen Schmerztherapie weiter.

"Patientensicherheit ist unser Auftrag und stellt gerade in unserem Aufgabengebiet eine Herausforderung dar. Dieser möchten wir uns in der DGAI stellen. Einen wichtigen Beitrag hierzu leisten Instrumente, wie das SBAR-Konzept, die die Zusammenarbeit in der Klinik optimieren", erklärt Professor Dr. Thea Koch, Präsidentin der DGAI. An der an der Klinik für Anästhesiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München wird das Konzept bereits aktiv benutzt.