Zurückhaltung bei der Ohrhygiene

Ohrhygiene ist eine sensible Angelegenheit. Zu heftige Aktivitäten mit Stäbchen und Wattepfropfen bewirken nämlich das Gegenteil des gewünschten Effekts. Das hat nicht nur unangenehme, sondern bisweilen auch gefährliche Folgen.


Ohrhygiene ist eine sensible Angelegenheit. Zu heftige Aktivitäten mit Stäbchen und Wattepfropfen bewirken nämlich das Gegenteil des gewünschten Effekts. Das hat nicht nur unangenehme, sondern bisweilen auch gefährliche Folgen. "Das Ohr reinigt sich in der Regel von alleine", so Dr. Michael Deeg vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Zu viel Hygiene sei sogar kontraproduktiv. Denn Ohrenschmalz erfülle wichtige Schutz- und Pflegefunktionen. Wattestäbchen haben jedenfalls im Ohr nichts verloren.

"Sie entfernen das Ohrenschmalz nicht aus dem Gehörgang, sondern schieben es tiefer hinein in Richtung Trommelfell", warnt Ines Winterhagen vom Weiterbildungsausschuss der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Auf diese Weise verdichte sich das Sekret mit der Zeit zu einem harten Pfropf, der den Gehörgang verschließe und unangenehme Symptome verursache. Darin herumzustochern ist laut Winterhagen "fast nie erfolgreich und außerdem gefährlich", weil das oft zu Verletzungen im Gehörgang, manchmal sogar des Trommelfells führe. Nur ein HNO-Arzt könne den Pfropf wirklich sachgerecht entfernen.