Schizophreniekranke und ihre Geschwister

Bisher gab es kaum umfassende Untersuchungen, die das Erkrankungsrisiko von Menschen abschätzen konnten, deren Geschwister an psychischen Störungen leiden. Nun haben Forscher zum ersten Mal alle Patienten eines Landes, die wegen einer schweren psychischen Störung in Behandlung waren, in eine Studie einbezogen und das Risiko ihrer Geschwister untersucht, ebenfalls irgendeine Form von psychischer Erkrankung zu entwickeln.


Bisher gab es kaum umfassende Untersuchungen, die das Erkrankungsrisiko von Menschen abschätzen konnten, deren Geschwister an psychischen Störungen leiden. Nun haben Forscher zum ersten Mal alle Patienten eines Landes, die wegen einer schweren psychischen Störung in Behandlung waren, in eine Studie einbezogen und das Risiko ihrer Geschwister untersucht, ebenfalls irgendeine Form von psychischer Erkrankung zu entwickeln.

Das Team um Mark Weiser vom Sheba Medical Center in Ramat Gan (Israel) untersuchte laut des Portals DocCheck News die Rate psychischer Erkrankungen bei Geschwistern von 6.111 israelischen Patienten, die wegen einer Schizophrenie, einer bipolaren Störung oder einer Depression in einer psychiatrischen Klinik oder Tagesklinik behandelt wurden. Diese verglichen sie mit über 74.900 Kontrollpersonen, die von Alter und Geschlechtsverteilung mit der Untersuchungsgruppe vergleichbar waren.

Das Ergebnis: Wenn ein Bruder oder eine Schwester an Schizophrenie leidet, haben die Geschwister im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein zehnfach erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Außerdem haben sie ein 6- bis 8-fach erhöhtes Risiko, eine schizoaffektive Störung zu entwickeln, und ein 7- bis 20-fach erhöhtes Risiko, an einer bipolaren Störung zu erkranken, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie.