Hitze-Regeln: Bloß kein Dauerlüften im Keller

Die Hitze macht vielen Menschen zu schaffen. Wohnungen und Kellerräume werden an den heißen Sommertagen regelmäßig gelüftet. Vor allem die Keller sollen in der heißen Jahreszeit durch das Dauerlüften vom muffigem Geruch befreit werden. 'Grundverkehrt', sagen Experten.


Die Hitze macht vielen Menschen zu schaffen. Wohnungen und Kellerräume werden an den heißen Sommertagen regelmäßig gelüftet. Vor allem die Keller sollen in der heißen Jahreszeit durch das Dauerlüften vom muffigem Geruch befreit werden. "Grundverkehrt", sagen Experten. Denn dadurch werden die kühlen Kellerräume noch feuchter und entwickeln ideale Voraussetzungen für Schimmelpilzbefall.

Durch das Dauerlüften im Sommer dringt warme und feuchte Außenluft in den Keller ein und trifft auf kühle Kellerwände. Und was passiert? Die feucht-warme Luft kann auf den kalten Oberflächen kondensieren, die Wände werden dann sofort feucht, Schimmelpilzbefall kann die Folge sein. Allerdings nicht nur auf den Kellerwänden. Sollte die Luftfeuchte in einem Kellerraum mehrere Tage über 70Prozent liegen, kann das gelagerte Inventar von Schimmelpilz befallen werden. "Diese Gefahr wird unterschätzt, zumal das Kondensat mit bloßem Auge häufig kaum zu erkennen ist", erläutert Dipl.-Ing. Thomas Molitor von ISOTEC, einem seit über 25 Jahren auf die Beseitigung von Feuchtigkeits- und Schimmelpilzschäden spezialisierten Fachunternehmen.

Da Keller in Altbauten oft keine richtigen Fenster, sondern nur luftdurchlässige Gitterroste an den Fensteröffnungen haben, sind sie besonders gefährdet. Denn so kann die feuchte Sommerluft permanent eindringen und auf den kalten Wänden kondensieren. Hier empfiehlt es sich, im Rahmen einer anstehenden Sanierung richtige und luftdichte Fenster einbauen zu lassen, um dieses Grundproblem zu lösen.

Neubauten haben demgegenüber den Vorteil, dass sie auch im Kellerbereich häufig mit Thermofenstern ausgestattet sind. Die Gefahr besteht eher darin, dass in den Kellerräumen Wäsche getrocknet und anschließend gar nicht gelüftet wird. Dadurch erhöht sich die relative Luftfeuchte und diese kann auf den Kellerwänden kondensieren und zu Schimmelbefall führen. Eine andere Möglichkeit zur Reduzierung der Luftfeuchte ist das Aufstellen eines hygrostatisch gesteuerten Kondenstrockners. Dieser springt beim Erreichen einer kritischen Luftfeuchte von etwa 70 Prozent an und entzieht der Luft die Feuchtigkeit. (vm/en-wid)