Mit Sensoren gefährlichen Keimen auf der Spur

Antibiotika-Resistenzen machen bakterielle Infektionen zu einer sehr präsenten Gefahr für die Gesundheit. Für einen besseren Schutz sollen bald kleine Sensoren sorgen, die zuverlässig Keime ausfindig machen.


Antibiotika-Resistenzen machen bakterielle Infektionen zu einer sehr präsenten Gefahr für die Gesundheit. Für einen besseren Schutz sollen bald kleine Sensoren sorgen, die zuverlässig Keime ausfindig machen.

Dr. Sebastian Kruss und sein Team am Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen werden von der VolkswagenStiftung mit rund 400.000 Euro gefördert. Das Projekt "Standoff detection of pathogens with near infrared fluorescence nanosensors" soll so in den kommenden drei Jahren ein überzeugendes Produkt hervorbringen.

"Um bakterielle Infektionen zu verhindern, benötigen wir diagnostische Werkzeuge, die möglichst schnell, zuverlässig und ohne Aufreinigung sowie Kultivierung auskommen sollten", erklärt Sebastian Kruss. Die Göttinger entwickeln dazu fluoreszente Nanosensoren für Bakterien, die im Infrarot-Bereich leuchten. Sie sollen einerseits Botenstoffe, mit denen Bakterien kommunizieren, aber auch Bestandteile der Bakterienhülle erkennen.

In Kombination mit weiteren Sensoren, die bei verschiedenen Emissionswellenlängen leuchten, wird eine Art "optischer Fingerabdruck" ausgelesen, über den Bakterien identifiziert werden. Dr. Kruss: "Das nahe Infrarot-Bild einer mit diesen Sensoren beschichteten Oberfläche kann dann Informationen über anwesende Bakterien liefern. Das soll eine Vor-Ort-Überwachung in Krankenhäusern oder eine Diagnose auf medizinischen Instrumenten ermöglichen."