Alkohol: Für manchen unverzichtbar

In Deutschland und seinen Nachbarn ist Alkohol oft fester Teil sozialer Ereignisse. In Maßen ist das unbedenklich, aber aus der Gewohnheit kann sich eine gefährliche Sucht entwickeln.


In Deutschland und seinen Nachbarn ist Alkohol oft fester Teil sozialer Ereignisse. In Maßen ist das unbedenklich, aber aus der Gewohnheit kann sich eine gefährliche Sucht entwickeln. 84 Prozent der Deutschen nehmen zumindest gelegentlich alkoholische Getränke zu sich. 13 Prozent geben an, sich ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen zu können. Das zeigt die Umfrage der Krankenkasse pronova BKK "Die Süchte der Deutschen 2017".

Bei der Umfrage zeigt sich, dass mehr Jugendliche Alkohol als gesellschaftlich akzeptabel einstufen, als ältere Befragte. Was die Autoren unter andrem dadurch erklären, dass die Folgen einer Suchterkrankung erst nach zehn bis 15 Jahren offen sichtbar werden. Ein verantwortungsvoller Konsum ist den meisten Teilnehmern immerhin sehr wichtig. 91 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Erhöhung des Strafmaßes für Fahren unter Alkoholeinfluss aus. 64 Prozent befürworten sogar die Einführung einer Null-Promillegrenze, also ein völliges Alkoholverbot für Autofahrer.

Drei Viertel der Umfrageteilnehmer sehen es als sinnvoll, alkoholische Getränke nur noch an Volljährige zu verkaufen. "Alkohol ist deshalb so gefährlich, weil die Abhängigkeit schleichend eintritt und sich die schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Umfeld erst nach vielen Jahren manifestieren", sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt der pronova BKK. "Zu diesem Zeitpunkt ist es jedoch oft schon sehr schwer, gegenzusteuern. In einem ersten Schritt können ein anonymer Online-Test oder ein vertrauliches Gespräch mit einem Arzt helfen, rechtzeitig etwas gegen die Sucht zu unternehmen."