Smartphones sammeln Daten für die Medizin

Dass fast jeder Mensch in Deutschland ein Smartphone besitzt, könnte für die Forschung von großem Nutzen sein. Gesammelte Daten können dabei helfen, medizinische Apps zu verbessern und die Behandlungserfolge zu verbessern.


Dass fast jeder Mensch in Deutschland ein Smartphone besitzt, könnte für die Forschung von großem Nutzen sein. Gesammelte Daten können dabei helfen, medizinische Apps zu verbessern und die Behandlungserfolge zu verbessern. Dieses Ziel verfolgt ein Team der Universität Ulm mit der Entwicklung einer "Crowdsensing"-Softwaretechnologie für medizinische und psychologische Studien.

"Ob in der Trauma- oder der Tinnitusforschung kann mit Hilfe von Crowdsensing wertvolle Erkenntnisse über Krankheitsbilder und -verläufe gewonnen werden", erklärt Professor Manfred Reichert, Leiter des Institutes für Datenbanken und Informationssysteme (DBIS) an der Universität Ulm. Unter anderem ist aus dieser Forschung eine App entstanden, welche die Stressbelastung in der Schwangerschaft erfasst.

Eine neuere Entwicklung ist die "TrackYourTinnitus"-App, die in Zusammenarbeit mit der Tinnitus Research Initiative (TRI) und anderen Kooperationspartnern entstand. Darin zeichnen betroffene Patienten ihre täglichen Erfahrungswerte auf, die individuelle Tinnitus-Erfahrung ('gefühlte' Lautstärke und Belastung durch den Tinnitus), zudem Angaben zu Stress und Gefühlen im Tagesverlauf. Das Smartphone zeichnet bei Bedarf Umweltgeräusche sowie Zeit- und Positionsangaben auf. So stellte sich schon heraus, dass Stimmung und Tageszeit die wahrgenommene Lautstärke des Tinnitus-Tones sowie die damit einhergehende Belastung beeinflussen.

Die Forscher suchen weiterhin nach Möglichkeiten, die Datenerfassung für unterschiedliche Anwendungsbereiche anzupassen, damit Ergebnisse wie bei der Tinnitus-App auch für weitere Bereiche erarbeitet werden können.