Karneval: Belastungsprobe für die Ohren

Karneval ist nicht nur schön bunt und schrill. In Hochburgen der Jecken entlang des Rheins und Mains geht es an den tollen Tagen auch recht laut zu. Trillerpfeifen, Spielzeugpistolen und Tröten sind für unser sensibles Gehör eine echte Herausforderung.


Karneval ist nicht nur schön bunt und schrill. In Hochburgen der Jecken entlang des Rheins und Mains geht es an den tollen Tagen auch recht laut zu. Trillerpfeifen, Spielzeugpistolen und Tröten sind für unser sensibles Gehör eine echte Herausforderung. So erreichen Spielzeugpistolen einen Schallpegel von rund 142 Dezibel, Konfettipistolen rund 141 Dezibel und selbst ein platzender Luftballon direkt neben dem Ohr kann mit rund 134 Dezibel ein Knalltrauma durch Impulslärm verursachen, warnen Mediziner. Die Folge kann ein Hörverlust sein. Der durch den Knall erzeugte Druck kann die feinen Flimmerhärchen im Innenohr unabhängig vom Alter irreparabel schädigen. Denn das Gehör kann sich auf schnell auftretenden Impulslärm im Bereich über 130 Dezibel nicht sofort einstellen. Das Tückische daran: Der Lärm, der das Gehör schädigt, wird oft nicht als gefährlich wahrgenommen.

"Ein watteartiges, dumpfes Gefühl, ein Rauschen, Piepen oder Dröhnen können erste Zeichen für Knalltrauma, Hörsturz oder Tinnitus sein", sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Da alle drei eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen können, ist Vorbeugen mit Gehörschutzstöpseln oder Gehörschutz-Otoplastiken der beste Schutz.

Und wer sich mit Kindern in den närrischen Trubel stürzt, sollte aufpassen, dass sie nicht unbeaufsichtigt mit den lauten Faschingsartikeln hantieren. "Kinder können die Lautstärke und die damit einhergehende Gefahr für das Gehör noch nicht richtig einschätzen", warnt Frickel.