Was sich Patienten wünschen

Die Unzufriedenheit vieler Patienten wächst. Fast 60 Prozent der Patienten haben die Erfahrung gemacht, dass Ärzte bei ihnen eher auf Standardbehandlungen setzen statt auf neue Methoden. Das gilt auch für die Versorgung in Kliniken.


Die Unzufriedenheit vieler Patienten wächst. Fast 60 Prozent der Patienten haben die Erfahrung gemacht, dass Ärzte bei ihnen eher auf Standardbehandlungen setzen statt auf neue Methoden. Das gilt auch für die Versorgung in Kliniken: Dort erhalten nach Auffassung von 56 Prozent vor allem Kassenpatienten keine Behandlung nach dem neusten Stand der Medizin. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Medizintechnikherstellers Syntellix.

Für den schlechten Zugang zu medizinischen Innovationen machen viele Patienten interessanterweise nicht die Ärzte verantwortlich: 63 Prozent sind der Auffassung, dass diese über neue Behandlungsmethoden gut informiert sind. "Ein wesentliches Problem sind falsche Anreize durch die Gesundheitspolitik", sagt Prof. Dr. med. Martin H. Kirschner, Medizintechnik-Vorstand der Syntellix AG.

Wie die Studie zeigt, bevorzugen 84 Prozent der Bundesbürger ein modernes, innovatives Verfahren gegenüber einem klassischen Standardverfahren. 80 Prozent würden ein Implantat, das sich nach der Heilung im Körper auflöst, einem herkömmlichen, das sich nicht auflöst, vorziehen. Denn: für den Patienten bedeutet die eingesparte Operation zur Implantatentfernung weniger Risiko, da jeder weitere Eingriff mit potenziellen Gefahren bis hin zu Infektions- und Narkoserisiken verbunden ist. Zudem können Gefäß- und Nervenschädigungen sowie erneute Schmerzen nach einer Implantatentfernung auftreten - nicht zu vergessen: die zusätzliche private und berufliche Ausfallzeit.