Herzpatienten im Elektroauto: Die Angst fährt mit

Müssen Patienten mit Herzschrittmachern künftig zu Fuß gehen, obwohl sie ein Elektroauto haben? Ist die Sorge berechtigt, dass elektromagnetische Interferenzen eine Gefahr für die Geräte sind? Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in München hat sich in einer Studie mit den Fragen beschäftigt und kann Entwarnung geben.


Müssen Patienten mit Herzschrittmachern künftig zu Fuß gehen, obwohl sie ein Elektroauto haben? Ist die Sorge berechtigt, dass elektromagnetische Interferenzen eine Gefahr für die Geräte sind? Fährt also die Angst künftig immer mit, wenn die Patienten in ein Elektroauto steigen?

Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in München hat sich in einer Studie mit genau diesen Fragen beschäftigt und kann nun Entwarnung geben. Denn wie das DZHK mitteilt, geht von derzeitigen Elektroautos keine Gefahr für Träger von Herzschrittmachern und anderen implantierten elektrischen Herzgeräten aus.

Befürchtete Komplikationen waren zum Beispiel, dass die Herzgeräte durch das elektromagnetische Feld Signale wahrnehmen, die nichts mit dem Herzschlag zu tun haben und daraufhin falsch reagieren. Defibrillatoren könnten fälschlicherweise Schocktherapien abgeben, falls das elektromagnetische Feld als Kammer-Rhythmusstörung fehlinterpretiert würde. Die Studie mit 108 Trägern von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren gab jedoch keinen Hinweis darauf, dass die Funktion der implantierten Geräte durch Elektroautos gestört wird. Untersucht wurden in der Studie Elektroautos von vier unterschiedlichen Herstellern, deren Modelle einen großen Marktanteil haben.

Eine dauerhafte Entwarnung ist das Ergebnis der Studie allerdings nicht. "Obwohl unsere Untersuchungen zeigen, dass Fehlfunktionen sehr unwahrscheinlich sind, kann man keine dauerhafte Entwarnung geben", sagt dazu auch Wissenschaftler Dr. Carsten Lennerz. Denn schließlich entwickeln sich die Elektroautos und die Ladetechnik immer weiter, sodass dann neue Untersuchungen nötig wären.