ZF elektrisiert gleich vier Formel-E-Autos

Die Formel E befindet sich auf der Überholspur. In der neuen Saison startet die Rennserie für Formelautos mit Elektromotor noch einmal komplett durch: Mit optisch und technisch neuen Autos, den sogenannten 'Gen2-Boliden', einem neuen Rennformat und neuen Mitstreitern. Für die ZF Friedrichshafen AG ist es wie für die Serie ein Aufbruch in eine neue Ära, denn der Technologiekonzern hat den Antriebsstrang für das Venturi-Team komplett neu entwickelt.


Die Formel E befindet sich auf der Überholspur. In der neuen Saison startet die Rennserie für Formelautos mit Elektromotor noch einmal komplett durch: Mit optisch und technisch neuen Autos, den sogenannten "Gen2-Boliden", einem neuen Rennformat und neuen Mitstreitern.

Für die ZF Friedrichshafen AG ist es wie für die Rennserie ein Aufbruch in eine neue Ära, denn der Technologiekonzern hat den Antriebsstrang für das Venturi-Team komplett neu entwickelt. Die Antriebseinheit umfasst neben einem verbesserten Getriebe auch eine neu entwickelte Leistungselektronik sowie den elektrischen Motor.

Für ZF ist es eine Premiere, denn es ist der erste elektrische Antriebsstrang, der rein für einen Motorsport-Einsatz entwickelt wurde. "Um im Kampf um die besten Rundenzeiten wettbewerbsfähig zu sein, haben wir das Getriebe nochmals deutlich weiterentwickelt. Das neue Getriebe setzt erstmals auf ein Ein-Gang-Konzept sowie neue Materialien, wie zum Beispiel eine metallische Leichtbaulegierung für das Gehäuse. Mit dem neuen Konzept konnten wir nochmals eine deutliche Gewichtsersparnis von nahezu 40 Prozent im Vergleich zur Vorsaison erzielen", sagt Tobias Hofmann, Technischer Projektleiter elektrischer Achsantrieb Formula E. "Zudem konnten wir mit unserem neuen Antriebsstrang den Wirkungsgrad spürbar steigern."

Mit dem Antriebsstrang kann man sich in der Formel E besonders abheben, denn in diesem Bereich dürfen die Teams selbst Hand anlegen, während Chassis, Batterie und Aerodynamik Gleichteile sind. Die Leistungsübertragung ist besonders wichtig, denn die Motorleistung ist in der Formel E gedeckelt. Der Elektromotor leistet 250 Kilowatt (vorher 200), was 340 statt wie bislang 272 PS entspricht. Der Bolide beschleunigt in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h (bisher 225). Die Batterien der Boliden haben zudem rund die doppelte Speicherkapazität als bislang, weshalb der Fahrzeugwechsel während des Rennens wegfällt.

Neben Venturi erhält auch HWA Racelab als deutscher Neueinsteiger und Venturi-Kundenteam den ZF-Antriebsstrang, der damit in der Saison 2018/19 in insgesamt vier Formel-E-Autos zum Einsatz kommt. Für Venturi sitzen der frühere Formel-1-Pilot Felipe Massa sowie Ex-DTM-Fahrer Edoardo Mortara im Cockpit. HWA geht mit DTM-Champion Gary Paffett und Ex-Formel-1-Fahrer Stoffel Vandoorne an den Start.

Neben HWA sind auch BMW und Nissan neu in die Serie eingestiegen, in der übernächsten Saison folgen zudem Mercedes und Porsche. Audi ist bereits seit der vergangenen Saison werksseitig engagiert. Die anstehende Saison umfasst insgesamt 13 Rennen, das Finale findet am 13./14. Juli 2019 erneut in der US-Metropole New York statt.