Wie wird Corona die Fashion-Industrie verändern?

Die Corona-Krise nimmt auf viele Bereiche Einfluss. Die Fashion-Industrie war bereits durch die Schließung der Geschäfte und der Fabriken betroffen. Infolgedessen wird es auch einen Rückgang des Umsatzes geben. Möglicherweise werden die Auswirkungen auf die Fashion Branche aber auch viel Positives mit sich bringen. Die Trendforscher haben bereits einige Vermutungen, wie es mit den Marken weitergehen könnte.

Forscher gehen davon aus, dass sich die Fashion-Industrie durch die "Quarantäne des Konsums" stark verändern wird. Die Konsumenten werden vor allem die Modebranche wieder mehr schätzen lernen. Dies könnte zur Folge haben, dass die Billigproduktionen nicht mehr gefragt sind. Stattdessen wird wieder mehr auf Qualität und den Bezug von Produkten aus dem eigenen Land geachtet. Auch wird sich der Konsum verändern. Die Menschen werden Mode nicht mehr in Masse, sondern mit Klasse kaufen.

Auch bei den großen Marken, welche ihre neue Mode auf großen Modenschauen präsentieren, ist eine Veränderung zu beobachten. Die ersten Kollektionen wurden online vorgestellt. Zugleich ist festzustellen, dass die Labels immer mehr auf Nachhaltigkeit achten. Es wird nicht nur von den Designern, sondern vor allem von den Kunden gefragt unter welchen Bedingungen die Kleidung hergestellt wird.

Die großen Designer wie Giorgio Armani, aber auch viele seiner Kollegen aus der Branche sind sich sicher, dass der Modewelt eine Veränderung bevorsteht.
Auch Armani ist bewusst geworden, dass wir den Planet Erde schützen müssen und hat sich für mehr Achtsamkeit gegenüber der Umwelt ausgesprochen. Das soll sich natürlich auch auf seinen Kreationen wie beispielsweise den beliebten Armani Schuhen widerspiegeln. Man kann eine geringere Anzahl an Modeschauen und einen höheren Einsatz von nachhaltigen Materialien erwarten. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat er gesagt: "Die derzeitige furchtbare Erfahrung lehrt uns etwas sehr Wichtiges: Geld zu sparen, mit weniger besser auszukommen und auf Produkte zu setzen, die es auch wert sind."

Gleichzeitig ist zu beobachten, dass sich die Modebranche zunehmend digitalisiert. Bereits durch die Influencer ist der Absatz über die Online Shops gestiegen, da die Kunden direkt per Klick die gewünschten Teile kaufen können. Während die Läden nun geschlossen waren, hatten die Kunden nur noch die Online Shops, wo sie neue Mode beziehen konnten. Auch kleinere Labels und Geschäfte mussten auf diese Absatzmöglichkeit umsteigen, um nicht ganz auf ihre Einnahmen zu verzichten.

Die Krise kann auch eine Chance für die Fashion-Industrie sein. Die gestoppten Produktionen in den Fabriken können dazu führen, dass die Branche an Geschwindigkeit verliert. Es werden möglicherweise weniger Sale-Aktionen laufen. Dafür können die Kunden das ganze Jahr über Bikinis, Wintermäntel, Sommerkleider und Stiefel kaufen. Die Mode geht nicht mehr mit der Jahreszeit, sondern nach Trends. Durch die Entschleunigung wird auch der Konkurrenzdruck auf kleinere Labels sinken und neue Designer haben auf dem Markt eher eine Chance.

Wie die Änderung jedoch tatsächlich aussehen wird, kann keiner so recht vorhersagen. Höchstwahrscheinlich wird sich die Modewelt aber wieder mehr fokussieren und einen Ausweg aus der Schnelllebigkeit sowie der Jagd nach immer neuen Trends finden.