Ein Bild der Vergangenheit: Die Flaggen von Taiwan und Honduras Bild: AFP
China und Honduras nehmen diplomatische Beziehungen auf
AFP26. März 2023, 05:57 UhrBRENNPUNKTE
Im Konflikt mit Taiwan hat die Volksrepublik China ein weiteres zentralamerikanisches Land auf seine Seite gezogen. 'China und Honduras haben gerade diplomatische Beziehungen aufgenommen', schrieb die chinesische Außenamtssprecherin Hua Chunying.
Im Konflikt mit Taiwan hat die Volksrepublik China ein weiteres zentralamerikanisches Land auf seine Seite gezogen. "China und Honduras haben gerade diplomatische Beziehungen aufgenommen", schrieb die chinesische Außenamtssprecherin Hua Chunying am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Zuvor hatte Honduras seine Beziehungen zu Taiwan abgebrochen.
Der honduranische Außenminister Enrique Reina hatte dazu in Tegucigalpa erklärt, auf Anordnung von Präsidentin Xiomara Castro habe er Taiwan über die Entscheidung informiert, "die diplomatischen Beziehungen zu beenden". Auch die Regierung in Peking sei darüber in Kenntnis gesetzt worden.
Honduras hatte Mitte März in einer politischen Kehrtwende angekündigt, diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen zu wollen. Am Donnerstag war Reina in Peking, um den Schritt vorzubereiten.
Taiwan steht unter wachsendem Druck durch Peking. Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Diplomatische Beziehungen anderer Länder zu Taiwan betrachtet Peking als Verletzung seiner Ein-China-Politik.
Honduras folgt dieser Linie nun vollständig. Die Regierung in Tegucigalpa erkenne "die Existenz von nur einem China in der Welt an", erklärte das honduranische Außenministerium am Samstag. Die Regierung der Volksrepublik sei "die einzige legitime Regierung, die ganz China repräsentiert". "Taiwan ist ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums", hieß es in der Erklärung weiter.
Kurz nach der Verkündung der Entscheidung sagte Taiwans Außenminister Joseph Wu bei einer Pressekonferenz, Präsidentin Castro habe sich durch Versprechungen hinsichtlich finanzieller Hilfen Chinas für ihr Land zu diesem Vorgehen verleiten lassen. Damit gebe sich die honduranische Regierung "Illusionen" hin. Vor der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen hatten China und Honduras über den Bau eines Staudamms in dem zentralamerikanischen Land verhandelt.
Wu erklärte, wegen der Kehrtwende von Honduras breche nun auch Taiwan die diplomatischen Beziehungen ab. Taiwan wird nun nur noch von 13 Staaten als eigenständiges Land anerkannt. In den vergangenen Jahren hatten mehrere lateinamerikanische Ländern ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen.
Die Regierung in Taipeh kündigte diese Woche an, dass Präsidentin Präsidentin Tsai Ing-wen kommende Woche in die zentralamerikanischen Länder Guatemala und Belize sowie in die USA reisen werde. Sie will demnach am Mittwoch zu der zehntägigen Reise aufbrechen.