Flugzeugabsturz in Brasilien: Bericht weist auf Probleme mit Enteisungssystem hin
AFP7. September 2024, 09:40 UhrBRENNPUNKTE
Probleme bei der Enteisung könnten nach Einschätzung von Luftfahrtexperten im August zu einem Flugzeugabsturz mit 62 Toten im Süden Brasiliens geführt haben. Darauf weisen vom Flugschreiber aufgezeichnete Gespräche der Crew kurz vor dem Unglück hin.
Probleme bei der Enteisung könnten nach Einschätzung von Luftfahrtexperten im August zu einem Flugzeugabsturz mit 62 Toten im Süden Brasiliens geführt haben. Vom Flugschreiber aufgezeichnete Gespräche zeigen, dass "die Besatzungsmitglieder über ein Problem mit dem Enteisungssystem" des Flugzeugs gesprochen hatten, wie aus einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht der brasilianischen Behörde für die Untersuchung und Vermeidung von Flugunfällen (Cenipa) hervorgeht. Eine Minute, bevor das Flugzeug an Höhe verlor, habe der Co-Pilot "viel Eis" bemerkt. Â
Bereits Stunden nach dem Absturz am 9. August hatten Experten auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Eisbildung auf den Tragflächen den Auftrieb des Flugzeugs beeinträchtigt und so zu dem Unfall beigetragen haben könnte. Cenipa-Chef Marcelo Moreno warnte damals jedoch, es sei noch zu früh, um einen Defekt des Enteisungssystems zu bestätigen.
Das Flugzeug war dem Bericht zufolge für Flüge unter Vereisungsbedingungen zugelassen und die Piloten hatten eine spezielle Ausbildung für solche Flüge absolviert.Â
Die Maschine des französisch-italienischen Flugzeugbauers ART war auf dem Weg von Cascavel im südlichen Bundesstaat Paraná zum internationalen Flughafen von São Paulo in Guarulhos gewesen, als sie in der 80 Kilometer nordwestlich von São Paulo gelegenen Kleinstadt Vinhedo abstürzte. Die Maschine war in der Luft ins Trudeln geraten und dann fast senkrecht zu Boden gestürzt und in Flammen aufgegangen. Die Absturzursache war bisher nicht bekannt.Â
Bei dem Absturz gab es keine Ãœberlebenden. Nach Angaben der Fluggesellschaft Voepass befanden sich insgesamt 62 Menschen an Bord der Unglücksmaschine, alle Insassen waren Brasilianer.Â