Zwei Wochen nach Flutkatastrophe erneut heftige Regenfälle in Spanien

Aufräumarbeiten in Paiporta, 3.11. Bild: AFP

Zwei Wochen nach Flutkatastrophe erneut heftige Regenfälle in Spanien

Zwei Wochen nach den schweren Überschwemmungen in Spanien hat es in Teilen des Landes am Mittwoch erneut heftige Regenfälle gegeben. Die nationale Wetterbehörde rief für die südliche Provinz Malaga und die nordöstliche Provinz Tarragona die höchste Warnstufe aus.

Zwei Wochen nach den schweren Überschwemmungen in Spanien hat es in Teilen des Landes am Mittwoch erneut heftige Regenfälle gegeben. Die nationale Wetterbehörde Aemet rief für die südliche Provinz Málaga in Andalusien und die nordöstliche Provinz Tarragona in Katalonien die höchste Warnstufe aus. Dort werden bis Freitag starke Regenfälle erwartet, es könnten bis zu bis zu 180 Liter pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden fallen. 

Der Oktober war mit durchschnittlich 147 Litern Regen pro Quadratmeter der nasseste Monat in Spanien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Wegen der erneuten Regenfälle blieben in den Regionen Andalusien und Katalonien am Mittwoch die Schulen und Universitäten größtenteils geschlossen. Die Behörden versandten Warnmeldungen an Bewohner, diese sollten möglichst zu Hause bleiben. Die Stadt Málaga rief Bewohner, die nahe dem Fluss Campanillas wohnen, zur Evakuierung auf. Ein Tennisturnier in der Stadt wurde auf Freitag verschoben. 

Für die von dem Hochwasser Ende Oktober besonders betroffene Region Valencia waren weniger schwere Regenfälle vorhergesagt. Die Behörden befürchteten jedoch eine Überlastung der teilweise immer noch mit Schlamm verstopften Abwassersysteme.

"Wir haben bereits unsere Autos und den größten Teil unseres Hauses verloren, und wir haben auch keine Arbeit mehr. Wir haben also nichts mehr zu verlieren", sagte Carlos Moltó, ein Einwohner der Gemeinde Picanya, dem regionalen Fernsehsender A Punt in Valencia.

Das benachbarte Paiporta wurde erneut überflutet, wie die Zeitung "Las Provincias" berichtete. Viele Bewohner hatten ihre Häuser mit Brettern oder Sandsäcken verbarrikadiert. Bei den Überschwemmungen vor zwei Wochen waren an vielen Häusern die Türen zerstört worden. Die örtlichen Behörden riefen die freiwilligen Helfer, die die Aufräumarbeiten unterstützten, dazu auf, zu Hause zu bleiben. 

Paiporta wurde bei dem Hochwasser in Valencia besonders schlimm getroffen. Der Osten und Süden Spaniens waren Ende Oktober von heftigen Regenfällen heimgesucht worden, mancherorts gab es binnen 24 Stunden so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Zahlreiche Straßen verwandelten sich so in reißende Flüsse und spülten Autos mitsamt ihren Insassen fort. An der Küste türmten sich Wellen bis zu vier Meter hoch. 223 Menschen kamen jüngsten Behördenangaben zufolge ums Leben.

17 Menschen werden weiterhin vermisst. Die erneuten Regenfälle könnte die Suche nach ihnen erschweren. 

Nach den Überschwemmungen, die die schlimmsten in Spanien seit Jahrzehnten waren, machte sich in der Bevölkerung große Wut über das Vorgehen der Behörden breit. Vor allem Regionalpräsident Carlos Mazón wird vorgeworfen, zu spät auf die Katastrophe reagiert zu haben. Rund 130.000 Menschen demonstrierten am Samstag in Valencia gegen das Krisenmanagement der Behörden.