Dschihadisten dringen laut Aktivisten in syrische Großstadt Aleppo ein

Kämpfe zwischen Dschihadisten und Armee nahe Aleppo Bild: AFP

Dschihadisten dringen laut Aktivisten in syrische Großstadt Aleppo ein

Bei den schwersten Kämpfen in Syrien seit Jahren sind dschihadistische Kämpfer und ihre Verbündeten nach Angaben von Aktivisten und Augenzeugen in die Großstadt Aleppo eingedrungen. Zwei Anwohner berichteten der AFP von Kämpfern auf der Straße und Panik.

Bei den schwersten Kämpfen in Syrien seit Jahren sind dschihadistische Kämpfer und ihre von der Türkei unterstützten Verbündeten nach Angaben von Aktivisten und Augenzeugen in die Großstadt Aleppo im Nordwesten des Landes eingedrungen. Die Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihre Verbündeten "kontrollieren fünf Stadtteile der Stadt Aleppo", sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP . Sie seien "ohne nennenswerten Widerstand" der syrischen Armee vorgerückt.

Zwei Anwohner berichteten der AFP von Kämpfern auf der Straße und Panik. Die syrische Regierung erklärte hingegen, die Armee wehre die "Großoffensive bewaffneter Terrorgruppe" auf Aleppo weiter ab und ihr sei die Rückeroberung "bestimmter Stellungen" gelungen.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte zudem, die syrische und die mit ihr verbündete russische Luftwaffe hätten "23 Luftangriffe" auf die als Dschihadistenhochburg geltende Region Idlib geflogen. 

Im Nordwesten Syriens grenzt die großteils von der Regierung kontrollierte Provinz Aleppo an die letzte große Rebellen- und Dschihadisten-Hochburg Idlib. Am Mittwoch hatten die Dschihadisten und ihre Verbündeten eine überraschende Großoffensive gegen die Streitkräfte der Regierung gestartet - es sind die heftigsten Kämpfe seit dem Jahr 2020. 

Laut der Beobachtungsstelle wurden dabei bis Freitag mindestens 255 Menschen getötet, ein Großteil von ihnen Kämpfer auf beiden Seiten, aber auch Zivilisten.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.