Drei Tote bei Angriff auf israelischen Militärposten im Westjordanland

Israelische Soldaten im Westjordanland Bild: AFP

Drei Tote bei Angriff auf israelischen Militärposten im Westjordanland

Bei einem Angriff auf einen israelischen Militärposten im Westjordanland sind nach jüngsten Armeeangaben zwei israelische Soldaten sowie der Angreifer getötet worden. Acht weitere Soldaten seien bei dem Schusswechsel verletzt worden, teilten die Streitkräfte mit.

Bei einem Angriff auf einen israelischen Militärposten im Westjordanland sind nach Armeeangaben zwei israelische Soldaten sowie der Angreifer getötet worden. Acht weitere Soldaten seien bei dem Schusswechsel verletzt worden, teilten die israelischen Streitkräfte am Dienstag mit. Demnach hatte ein palästinensischer "Terrorist" den Posten in Tajasir östlich von Dschenin am Morgen angegriffen.

Zwei der getroffenen Soldaten, bei denen es sich um Reservisten handele, seien schwer verletzt worden, teilte die Armee weiter mit. Sechs weitere Reservisten wurden demnach leicht verletzt.

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sprach von einer "heroischen" Tat, ohne den Angriff für sich zu reklamieren. "Der Widerstand wird weitergehen, bis die Besatzung besiegt ist", erklärte die Gruppierung.

Der für das Westjordanland zuständige Kommandeur der israelischen Armee, Avi Bluth, sagte bei einem Besuch vor Ort, der Angriff des "abscheulichen Terroristen" unterstreiche die "Notwendigkeit des Antiterroreinsatzes" in dem Palästinensergebiet. Die israelische Armee werde die palästinensischen Kämpfer in der Region "neutralisieren".

Im vergangenen Monat hatte die israelische Armee eine große Offensive im Westjordanland mit dem Ziel gestartet, militante Palästinensergruppen aus dem Bereich Dschenin zu vertreiben. Dschenin ist als Hochburg palästinensischer Milizen bekannt. Seit Beginn der Offensive wurden laut israelischen Angaben mehr als 50 "Terroristen" getötet.

Palästinensische Behörden bezichtigten Israel, mit seiner Offensive im Westjordanland das Ziel der "ethnischen Säuberung" zu verfolgen. Das Büro von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach von einem "flächendeckenden Krieg gegen das palästinensische Volk". Seit Beginn des Jahres seien 70 Palästinenser von der "Besatzungsmacht Israel" getötet worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium.

Einer Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA zufolge wurden "große Teile" des Flüchtlingslagers in Dschenin durch die israelische Armee "komplett zerstört". Mehr als hundert Häuser seien Schätzungen zufolge "zerstört oder schwer beschädigt" worden, erklärte UNRWA-Sprecherin Juliette Touma. Die Ereignisse in Dschenin entwickelten sich in eine "katastrophale Richtung".

Israel beschuldigt das UNRWA seit Langen, Verbindungen zur im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas zu haben und hat jegliche Zusammenarbeit mit dem Palästinenserhilfswerk eingestellt. Laut UNO führt das Hilfswerk seine Arbeit im von Israel besetzten Westjordanland fort. 

Der durch den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte auch die Gewalt im besetzten Westjordanland aufflammen lassen. Seit dem Großangriff wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium mindestens 884 Palästinenser von israelischen Truppen oder Siedlern getötet. Auf israelischer Seite starben nach israelischen Angaben mindestens 32 Menschen. Im Gaza-Krieg gilt seit dem 19. Januar eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.