Heißes Duschen nach Cannabis-Konsum

Das Cannabis- Hyperemesis-Syndrom ist durch die Kombination von Cannabiskonsum und zyklisch auftretendem Erbrechen mit teils schweren Bauchkrämpfen gekennzeichnet.

Das Cannabis- Hyperemesis-Syndrom ist durch die Kombination von Cannabiskonsum und zyklisch auftretendem Erbrechen mit teils schweren Bauchkrämpfen gekennzeichnet. Ferner gilt die Kombination mit häufigem heißen Duschen als untrügliches Zeichen für das Syndrom, denn das heiße Wasser lindert offensichtlich die auftretenden Beschwerden. In Deutschland gehört das Cannabis- Hyperemesis-Syndrom noch eher zu den Exoten unter den Störungsbildern. In Ländern allerdings, in denen der Umgang mit der Hanfdroge weniger streng gehandhabt wird, tritt die Störung immer häufiger auf.

Experten wie zum Beispiel Professor Udo Bonnet von der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Castrop-Rauxel nehmen das Syndrom, das offensichtlich in Folge von langjährigem und oft hochdosiertem Konsum von Cannabis entsteht, nicht auf die leichte Schulter.

Denn die immer wieder auftretenden Phasen des Erbrechens können weitreichende gesundheitliche Folgen haben. So warnt Bonnet, dass es bedingt durch das häufige Erbrechen zu schweren Elektrolytstörungen oder sogar zu Nierenversagen beim Betroffenen kommen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass der Betroffene ein Zwangsverhalten bezüglich des heißen Duschens oder Badens entwickelt.

Auch Verbrennungen durch zu heißes Duschen wurden schon berichtet. Da das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom in Deutschland noch wenig bekannt ist, kommt es immer wieder zu falschen Diagnosen und deshalb für den Patienten häufig zu einer langen Odyssee von Arzt zu Arzt. Wie genau die Störung entsteht, ist noch nicht geklärt. Helfen kann beim Cannabis-Hyperemesis-Syndrom bisher nur eine völlige Abstinenz von der Droge.