Ständigen Husten nicht unterschätzen

Ständiger Husten und zunehmende Atemnot sind akute Warnzeichen des Körpers.

Ständiger Husten und zunehmende Atemnot sind akute Warnzeichen des Körpers. Oft werden sie unterschätzt und jahrelang verdrängt. Ärzte schätzen, dass es Tausende Patienten mit chronischer Raucherbronchitis gibt, die deshalb unbehandelt bleiben. Die Lungenfunktion geht ohne Therapie unwiederbringlich verloren. Davor warnt jetzt der ,,Verband Pneumologischer Kliniken" (VPK). Aktuelle Ergebnisse einer britischen Studie mit 38 859 Teilnehmern belegen, dass viele Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) nichts von ihrer Erkrankung wissen. Zudem wird die Krankheit auch von Ärzten offenbar nicht früh genug erkannt. Denn 85 Prozent der Teilnehmer hatten sich in den letzten fünf Jahren vor der Diagnose mindestens einmal wegen Beschwerden der unteren Atemwege beim Arzt behandeln lassen, ohne dass dieser eine Erkrankung an COPD feststellte.

"Nicht nur in England, sondern auch hierzulande dürfte es Tausende von unerkannten COPD-Patienten geben. Dabei lässt sich die Erkrankung durch eine einfache Lungenfunktionsprüfung eigentlich gut feststellen", so Dr. Thomas Voshaar, Chefarzt der Medizinischen Klinik III im Krankenhaus Bethanien Moers. "Viele Betroffene gehen jedoch erst zum Arzt, wenn bereits 50 Prozent ihrer Lungenfunktion unwiederbringlich verloren gegangen sind", berichtet Voshaar aus eigner Erfahrung. Nur eine frühe Behandlung kann das Ausmaß der Lungenschädigung - das heißt die Zerstörung der Lungenbläschen - eindämmen und damit eine möglichst gute Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten weitestgehend erhalten. "Um die Erkennung der Erkrankung zu verbessern, sollten alle Menschen, die unter chronischem Husten mit oder ohne Auswurf und zunehmender Atemnot leiden, regelmäßig einen Lungenfunktionstest machen. Das gilt insbesondere auch für Risikopatienten - also Raucher wie auch Ex-Raucher - ab einem Alter von vierzig Jahren mit häufigen Atemwegsbeschwerden oder einer der typischen COPD-Begleiterkrankungen", rät Voshaar. www.lungenaerzte-im-netz.de