Chronischer Stress: Depression, Übergewicht, keine Lust auf Sex

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Ständiger Stress stört den Hormon-Stoffwechsel. Die Folgen: Depressionen, Migräne, Übergewicht und Verlust der Libido sowie ein höheres Risiko für bösartige Krankheiten. Während positiver Stress die Leistungsfähigkeit des Körpers steigert, um Höchstleistungen zu erbringen, macht Dauerstress genau das Gegenteil. Ohne ausreichende Entspannung kann es durch die dauernde Alarmbereitschaft des Körpers zu einer Erschöpfung und Überlastung kommen. "Und das kann viele schädliche Auswirkungen haben", sagt Professor Günter Stalla, Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Dazu gehören Auswirkungen auf das Immunsystem, indem die Aktivität der Killerzellen abnimmt. Ein weiterer negativer Effekt auf das kardiovaskuläre System ist die Entstehung von Bluthochdruck. Auch das Nervensystem kann leiden. Schlafstörungen und Depressionen sind die Folge. "Außerdem kommt es einer Unterdrückung anderer Hormone, wodurch die Fettmasse im Körper zu- und die Muskelmasse abnimmt", stellt Stalla fest. Möglich sind bei Männern auch eine hormonell bedingte Unterfunktion der Hoden und daraus resultierende sexuelle Störungen und ein Nachlassen der Libido, also der Lust auf Sex. "Durch diese Veränderungen des Hormonsystems, die durcheinander geratenen Regelkreise und die Begleiterkrankungen, entsteht ein sich ständig verstärkender Teufelskreis", erklärt Professor Stefan R. Bornstein, Direktor am Universitätsklinikum Dresden. Die Experten raten deshalb dazu mit Entspannungsübungen, ausreichende Bewegung und Sport wie etwa Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Gymnastik, einer gesunden Ernährung und genügend Schlaf Dauerstress auszugleichen.