Lungenkranke: Gegen Grippe und Pneumokokken impfen

Im Fall einer Infektionen mit Grippeviren oder Pneumokokken haben Asthmatiker und Patienten mit chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) wegen ihrer vorgeschädigten Lunge ein sehr hohes Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen.

Im Fall einer Infektionen mit Grippeviren oder Pneumokokken haben Asthmatiker und Patienten mit chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) wegen ihrer vorgeschädigten Lunge ein sehr hohes Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen. Darauf weist Professor Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung (DLS), hin. Beide Erreger befallen die Bronchien und Lungenbläschen - also genau das Gewebe, das bei Asthma und COPD ohnehin schon stark geschwächt ist. Dabei müssen Asthmatiker mit besonders schweren Asthma-Anfällen rechnen. Bei Patienten mit COPD kann es zu einer so genannten "Exazerbation", einer lebensgefährlichen Verschlechterung ihrer chronisch-obstruktiven Bronchitis kommen.

Insbesondere bei Grippe kann das Immunsystem so sehr mit der Abwehr der Viren beschäftigt sein, dass andere Erreger - vor allem Bakterien wie Pneumokokken oder auch Streptokokken - relativ leicht eine Lungenentzündung verursachen können. In einer chronisch entzündeten und stark verschleimten Lunge haben Bakterien ein leichtes Spiel, sich einzunisten und auf die Influenzaerkrankung noch eine zusätzliche bakterielle Infektion draufzusetzen. Auf solche bakteriellen Sekundärinfektionen - nicht auf die Influenzaviren selbst - sind auch die meisten Todesfälle durch die saisonale Grippe zurückzuführen. Daher rät Morr den Risikopatienten, sich neben Grippe auch gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Sie sei gut verträglich und müsse bei Erwachsenen nur alle fünf Jahre aufgefrischt werden. www.lungenaerzte-im-netz.de