COPD: Kortison nicht immer nützlich

Etwa sechs Millionen Deutsche leiden an der chronisch-obstruktiven Bronchitis COPD.

Etwa sechs Millionen Deutsche leiden an der chronisch-obstruktiven Bronchitis COPD. Am häufigsten betroffen sind Raucher. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse, mit denen eine gängige Therapie auf den Kopf gestellt werden könnte.

Unter der Leitung von Professor Helgo Magnussen vom Pneumologischen Forschungsinstitut an der LungenClinic Gronshansdorf wurde das gängige Behandlungskonzept mit Atemsprays in einer aktuellen Untersuchung überprüft. Das Ergebnis: Es gibt keine Verbesserung der Erkrankung, egal ob Kortison verwendet wird oder nicht. Professor Wolfgang Petro, niedergelassener Pneumologe aus Bad Reichenhall, erklärt das so: "Kortison ist hochwirksam bei Asthma und wurde vermutlich aus diesem Grund später auch für die Behandlung von COPD eingesetzt. Aber der Nutzen wurde hier nie sicher nachgewiesen." Generell wird der Einsatz von Kortison inzwischen häufig kritisch gesehen. Viele Studien belegen, dass Patienten mit einer schweren COPD unter der Therapie mit Kortison zum Inhalieren sogar häufiger Lungenentzündungen haben als diejenigen, die das Mittel nicht nehmen. "Es bleibt aber dabei, dass das Wesen einer COPD die Entzündung in der Lunge ist. Hier sollten wir deshalb auch weiter ansetzen. Wenn nicht mit Kortison, dann mit anderen Wirkstoffen, die bei COPD untersucht wurden. Hierzu gehört etwa ein oraler Wirkstoff, der gezielt gegen die spezielle Entzündung bei COPD wirkt", meint Petro. www.mein-leben-mit-copd.de