Deutschland ruft Pflegenotstand aus

Die Pflege steckt in der Klemme. Es gibt zu wenig qualifizierte Pflegekräfte. Kein Wunder: Der Job ist angesichts der großen Verantwortung und des hohen Arbeitspensums chronisch unterbezahlt. Da ist es kaum überraschend, dass 87 Prozent der Bundesbürger von einem Pflegenotstand sprechen.


Die Pflege steckt in der Klemme. Es gibt zu wenig qualifizierte Pflegekräfte. Kein Wunder: Der Job ist angesichts der großen Verantwortung und des hohen Arbeitspensums chronisch unterbezahlt. Da ist es kaum überraschend, dass 87 Prozent der Bundesbürger von einem Pflegenotstand sprechen. 89 Prozent halten Ärzte im deutschen Gesundheitssystem häufig für überlastet. 90 Prozent werfen der Bundesregierung vor, die Probleme jahrelang vor sich hergeschoben zu haben.

Dass sich die Politik ausreichend um das Thema Pflege kümmert, findet nur ein Fünftel der Bundesbürger. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zur Pflegesituation in Deutschland im Auftrag von STEGdoc/STEGmed, Spezialmarken des Personaldienstleisters Experis.

Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnet das deutsche Gesundheitssystem als generell gut organisiert. Vom deutschen Pflegesystem sagt das allerdings nur ein Drittel der Deutschen. Neun von zehn Deutschen wünschen sich mehr staatliche Aufsicht: Aus ihrer Sicht sollten Pflege- und Gesundheitsleistungen durch private Einrichtungen besser kontrolliert werden.

Denn das Urteil der Deutschen über die Situation der Pflegekräfte ist eindeutig: Sie sind überlastet und unterbezahlt. Vier von fünf Befragten sagten, dass Pflegekräfte zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten haben, zu schlecht bezahlt werden und es generell zu wenig Personal gibt. 73 Prozent fordern daher auch dringend, dass der Mindestlohn für diese Berufsgruppe angehoben wird.