Forscher analysieren per Röntgenstrahlen besonderen Klang von Paganinis Geige

Die Violine "Il Cannone" aus dem 18. Jahrhundert Bild: AFP

Forscher analysieren per Röntgenstrahlen besonderen Klang von Paganinis Geige

Französische Forscher haben die Lieblingsgeige des italienischen Komponisten und Geigenvirtuosen Niccolo Paganini mit Röntgenstrahlen untersucht. Ziel sei es, dem besonderen Klang des Instruments aus dem 18. Jahrhundert auf die Spur zu kommen, erklärten die Forscher.

Französische Forscher haben die Lieblingsgeige des italienischen Komponisten und Geigenvirtuosen Niccolo Paganini mit Röntgenstrahlen untersucht. Ziel sei es, dem besonderen Klang des Instruments aus dem 18. Jahrhundert auf die Spur zu kommen, erklärten die Forscher der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) in Grenoble am Montag.

Der Teilchenbeschleuniger der Forschungseinrichtung hat die Geige, die von Pagaini wegen ihres Klangs "Il Cannone" (die Kanone) getauft wurde, nach Angaben der ESRF am Wochenende bis in die Zellstruktur ihres Holzes gescannt. So soll ein 3D-Modell der Geige erstellt werden, in das sich hinein- und herauszoomen lässt, und das bis auf einen Mikrometer, also einen millionstel Meter genau ist. "Das erste Ziel ist die Konservierung", sagte ESRF-Mitarbeiter Paul Tafforeau. Sollte die Geige jemals repariert werden müssen, "werden wir alle Details verfügbar haben." Zudem könnte die "zerstörungsfreie Analyse" Aufschluss darüber geben, warum das Instrument so schön klingt. "Es ist ein außergewöhnliches Instrument in Bezug auf seine Klangeigenschaften", betonte Tafforeau. "Mit diesen Daten hoffen wir besser zu verstehen, weshalb."

Die Geige wurde 1743 vom Instrumentenbauer Giuseppe Bartolomeo Guarneri del Gesù gebaut und wird heute nur noch gelegentlich von den besten Geiger der Welt gespielt. Der aus Genua stammende Paganini hatte sie jahrzehntelang zum Klingen gebracht - nach seinem Tod im Jahr 1840 ging das Instrument in den Besitz seiner Heimatstadt über.