Während Blinken-Besuchs in Südkorea: Nordkorea feuert Raketen ab

Blinken bei der Ankunft in Südkorea Bild: AFP

Während Blinken-Besuchs in Südkorea: Nordkorea feuert Raketen ab

Während eines Besuchs von US-Außenminister Blinken in Südkorea hat Nordkorea nach südkoreanischen Militärangaben mehrere Raketen abgefeuert. Der Generalstab erklärte, Nordkorea habe offenbar 'mehrere ballistische Kurzstreckenraketen' abgefeuert.

Während eines Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Südkorea hat Nordkorea nach südkoreanischen Militärangaben mehrere Raketen abgefeuert. Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte erklärte, Nordkorea habe am Montag offenbar "mehrere ballistische Kurzstreckenraketen" abgefeuert. Sie seien etwa 300 Kilometer weit geflogen und dann ins Ostmeer, das auch als Japanisches Meer bekannt ist, gestürzt. Südkorea stehe in engem Austausch mit den USA und Japan und bleibe in höchster Alarmbereitschaft, erklärte der Generalstab. 

Japanische Medien berichteten, Nordkorea habe drei Raketen abgefeuert. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida verurteite die "wiederholten und sehr häufigen" Waffentests Nordkoreas. 

Blinken war am Sonntag nach Seoul gereist, um dort am dritten Gipfel für Demokratie teilzunehmen, der auf eine Initiative von US-Präsident Joe Biden zurückgeht. Am Rande der Gespräche traf er auch seinen südkoreanischen Kollegen Cho Tae Yul. Nach seiner Abreise sollte er in die Philippinen weiterreisen.

Nach einem Treffen mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol verurteilte Blinken nach Angaben eines Sprechers das Abfeuern der Kurzstreckenraketen und bekräftigte das "unerschütterliche Eintreten" der USA für die Sicherheit Südkoreas. 

Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames Militärmanöver "Freedom Shield" beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Am letzten Tag des Manövers hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut staatlichen Medien einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation auch selbst hinter das Steuer gesetzt. Zuvor hatte Pjöngjang erklärt, Washington und Seoul würden einen "hohen Preis" für ihre Übungen zahlen.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt.

Der Test am Montag war bereits der zweite Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr. Mitte Januar hatte Nordkorea eine mit einem manövrierbaren Hyperschall-Sprengkopf bestückte Rakete getestet. Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen.