Verdi: Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent für Lufthansa-Bodenpersonal

Streik am Flughafen Berlin-Brandenburg Bild: AFP

Verdi: Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent für Lufthansa-Bodenpersonal

Die rund 25.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals bekommen auf zwei Jahre und in zwei Schritten eine zweistellige Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent. Diese Anpassung ist Teil des neuen Tarifvertrags, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

Die rund 25.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals bekommen auf zwei Jahre und in zwei Schritten eine zweistellige Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent. Diese Anpassung ist Teil des neuen Tarifvertrags, wie die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte. Verdi und die Lufthansa hatten am Vortag die Einigung in einem Schlichtungsverfahren bekannt gemacht, aber keine weiteren Details genannt. Diese wurden nun veröffentlicht. 

Demnach steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar 2024 um sieben Prozent, mindestens jedoch um 280 Euro. Zum 1. März 2025 erhalten alle Beschäftigten einen Sockelbetrag von 150 Euro. Die gesteigerten Vergütungen werden dann nochmals um weitere zwei Prozent erhöht. Der Urlaubsgeld-Zuschlag wird ebenfalls um 150 Euro erhöht.

Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3000 Euro. Sie wird in zwei Tranchen ausgezahlt: 2000 Euro sofort und 1000 mit dem Novembergehalt in diesem Jahr.

Nach der Lufthansa und der Gewerkschaft stimmte den Angaben zufolge auch die zuständige Verdi-Tarifkommission dem Kompromiss zu. Sie empfahl den Verdi-Mitgliedern eine Annahme der Einigung. Diese können nun in einer bis Mitte April laufenden Mitgliederbefragung über Annahme oder Ablehnung des Ergebnisses entscheiden.

"Um diesen Kompromiss haben wir hart gerungen und wir können jetzt sehr zufrieden sein", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. "Wir haben echte Reallohnzuwächse erzielt und werden damit das Minus der letzten Jahre ausgleichen." Neben der linearen Erhöhung sehe das Ergebnis eine Reihe von Verbesserungen vor wie die Angleichung der Ost-Tarifverträge an Westniveau. Reschinsky nannte das Ergebnis "historisch".

"Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam zu einem Kompromiss gekommen sind", teilte auch Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann mit. Er dankte "ausdrücklich" den beiden Schlichtern. Dies waren der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).

Niggemann nannte die Einigung "eine gute Nachricht". Die Mitarbeitenden profitierten "von wesentlichen und nachhaltigen Vergütungserhöhungen". Gleichzeitig hätten sowohl die Fluggäste als auch das Unternehmen endlich wieder Planungssicherheit. Dabei sei der Abschluss "eine große wirtschaftliche Herausforderung".