Probleme bei der 737 MAX: Boeing verbucht Verlust von 343 Millionen Dollar

Boeing 737 MAX im Boeing-Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington Bild: AFP

Probleme bei der 737 MAX: Boeing verbucht Verlust von 343 Millionen Dollar

Der von Sicherheitsproblemen geplagte US-Flugzeugbauer Boeing hat im ersten Quartal des Jahres einen Verlust von 343 Millionen Dollar (321 Millionen Euro) eingefahren.

Der von Sicherheitsproblemen geplagte US-Flugzeugbauer Boeing hat im ersten Quartal des Jahres einen Verlust von 343 Millionen Dollar (321 Millionen Euro) eingefahren. Der am Mittwoch in der Quartalsbilanz ausgewiesene Verlust war jedoch deutlich niedriger als von Analysten erwartet - sie hatten mit einem Minus von über 700 Millionen Dollar gerechnet. Im Vergleichszeitraum 2023 hatte der Quartalsverlust 414 Millionen Dollar betragen. 

Der Boeing-Umsatz sank den Unternehmensangaben zufolge im ersten Quartal dieses Jahres um 7,5 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Der Konzern begründete den Verlust und den Umsatzrückgang mit der zurückgefahrenen Produktion der Boeing 737. 

Im Januar hatte eine Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während des Fluges eine Kabinentürabdeckung verloren, die Maschine musste notlanden. Die US-Aufsichtsbehörde FAA begrenzte daraufhin die Produktion der meistverkauften Maschine 737 MAX auf 38 pro Monat und damit auf das Niveau von 2023.

Auch ließ die FAA die internen Qualitätskontrollen bei dem Flugzeughersteller überprüfen. Das damit beauftragte Beratungsgremium der Behörde stellte gravierende Mängel fest. 

Der zum Jahresende ausscheidende Konzernchef David Calhoun erklärte nun zu den Quartalszahlen, diese reflektierten "die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um die 737-Produktion zu verlangsamen, damit Qualitätsverbesserungen vorangetrieben werden". Dadurch werde Boeing "für eine stärkere und stabilere Zukunft aufgestellt".

In den vergangenen Monaten hatte es eine ganze Serie technischer Pannen an Boeing-Maschinen gegeben. Das Unternehmen steht auch unter politischem Druck. In der vergangenen Woche befasste sich der US-Senat in einer Anhörung mit den Sicherheitsproblemen. Dabei sagte auch der Boeing-Ingenieur Sam Salehpour aus, der sich als Informant mit Warnungen über die Sicherheit der Dreamliner-Modelle an die FAA gewandt hatte. 

Salehpour berichtete in der Anhörung, bei Boeing seien seine Warnungen vor Defekten in der Montage ignoriert und ihm gesagt worden, er solle "den Mund halten". Boeing wies die Anschuldigungen zurück.