Döner, was sonst? Erdogan lässt in Ankara für Steinmeier grillen

Fleisch vom Dönerspieß Bild: AFP

Döner, was sonst? Erdogan lässt in Ankara für Steinmeier grillen

Mit Döner fing die Reise an, mit Döner ging sie zu Ende. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Abschuss seines Türkei-Besuchs zum Mittagessen ein - und ließ Döner servieren.

Mit Döner fing die Reise an, mit Döner ging sie zu Ende. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch zum Abschuss seines Türkei-Besuchs zum Mittagessen ein - und ließ Döner servieren, der mit einem Grill auf einem der Balkone des monumentalen Präsidentenpalasts in Ankara zubereitet wurde. Damit griff Erdogan ein Thema auf, dass in deutschen und türkischen Medien mehr Aufmerksamkeit erregte als alles andere bei Steinmeiers Visite - die Döner-Diplomatie. 

Steinmeier hatte bei seiner Anreise einen tief gefrorenen Dönerspieß aus einem Berliner Dönerimbiss mitgenommen, mitsamt dem zugehörigen Imbissbesitzer. Steinmeier kritisierte den Wirbel um den Dönerspieß am Mittwoch als "Zeichen für die Oberflächlichkeit der Debatte". Er habe zu seinem Besuch eine Delegation mitgenommen, "die für die Vielfalt der türkischen Community steht" - und dazu gehöre eben auch der Dönerwirt. 

Erdogan gab sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Ankara eher wortkarg zu der Grillfleisch-Debatte: "Ich glaube, in Istanbul ist der Döner aus", entgegnete er auf eine entsprechende Frage. Bei einem Empfang auf Einladung Steinmeiers war das Grillfleisch aus Berlin am Montagabend in Istanbul den Gästen aufgetischt worden. 

Mit der Geste wollte das Bundespräsidialamt einem der Kernthemen des Besuchs Ausdruck verleihen - nämlich der Würdigung der Lebensleistung türkischer Immigranten in Deutschland. In den sozialen Medien löste die Geste allerdings eine zum Teil hämische Debatte aus: Steinmeier bekräftige damit Türkei-Klischees, lautete ein Vorwurf.