Pegelstände in russischem Überschwemmungsgebiet steigen weiter

Überschwemmter Stadtteil von Orenburg Bild: AFP

Pegelstände in russischem Überschwemmungsgebiet steigen weiter

Im russischen Überschwemmungsgebiet steigen die Pegelstände weiter an: In der besonders betroffenen Großstadt Orenburg stieg der Ural-Fluss um fast einen halben Meter auf einen Stand von 11,71 Meter und damit weit über die kritische Hochwassermarke.

Im russischen Überschwemmungsgebiet steigen die Pegelstände weiter an: In der besonders betroffenen Großstadt Orenburg stieg der Fluss Ural bis Samstagnachmittag auf einen Stand von fast zwölf Metern und damit weit über die kritische Hochwassermarke. Mehr als 19.000 Einwohner wurden nach Behördenangaben bereits evakuiert, auch am Samstag retteten Helfer weitere Menschen aus ihren überschwemmten Häusern. Tausende Häuser stehen bereits unter Wasser.

Regionalgouverneur Denis Pasler erklärte am Abend, die Situation sei weiter "komplex". "In Orenburg hat das Hochwasser seinen Höhepunkt erreicht", fügt er hinzu.

Der Ural fließt durch das Stadtzentrum von Orenburg. Nicht nur die Uferpromenade, sondern auch Häuser und ganze Wohnblöcke stehen unter Wasser. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums wurden in Orenburg und Umgebung mittlerweile mehr als 13.000 Menschen evakuiert. Mehr als 11.000 Häuser wurden demnach überschwemmt.

Der an der Evakuierungsaktion beteiligte Beamte Eldar Rachmetow sagte, in Orenburg habe die Zahl der überschwemmten Häuser seit Samstagmorgen weiter zugenommen "und weitere Gebiete werden evakuiert". Betroffene Menschen versuchten mit Schlauchbooten, ihre Haustiere und Habseligkeiten aus überfluteten Häusern zu retten.

In der Region Kurgan weiter östlich stieg nach Angaben des Ministeriums der Pegel des Flusses Tobol weiterhin stark an. Mehr als 6000 Menschen wurden den Angaben zufolge bereits evakuiert. Regionalgouverneur Wadim Tschumkow rief die Bewohner besonders bedrohter Gebiete auf, sich vorsorglich in Sicherheit zu bringen. "Wasser ist trügerisch, und bei solchen Massen ist der Anstieg unvorhersehbar", warnte Tschumkow.

Anfang der Woche hatte es in Orsk in der Ural-Region Proteste wegen des Umgangs der Behörden mit der Hochwasserkatastrophe gegeben. Ungeachtet der ernsten Lage wurde bislang kein Besuch von Staatschef Wladimir Putin in der Überschwemmungsregion angekündigt. Auslöser der Überschwemmungen sind massive Regenfälle und die Schneeschmelze bei frühlingshaften Temperaturen.