Neuer Umsatzrekord bei Fairtrade-Produkten - Absatz geht zurück

Fairtrade-Kaffee Bild: AFP

Neuer Umsatzrekord bei Fairtrade-Produkten - Absatz geht zurück

Die Verbraucher in Deutschland greifen vor allem bei Kaffee und Kakao, aber auch bei Bananen und Textilien gern zu Produkten mit Fairtrade-Siegel: Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz für fair gehandelte Ware auf von 2,6 Milliarden Euro.

Der Umsatz mit fair gehandeltem Kaffee, Kakao, Blumen und Kleidung ist im vergangenen Jahr so hoch gewesen wie noch nie. Wie der Verein Fairtrade Deutschland am Dienstag mitteilte, stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Der Anstieg geht allerdings vor allem auf gestiegene Preise zurück: Der Absatz ging im gleichen Zeitraum zurück.

"Konsumentinnen und Konsumenten bleiben auch in Zeiten von Inflation und finanzieller Unsicherheit Fairtrade treu", erklärte Detlev Grimmelt, Vorstand Marketing und Vertrieb von Fairtrade Deutschland. Erstmals habe der Pro-Kopf-Umsatz in Deutschland über 30 Euro gelegen.

"Allerdings blieb auch Fairtrade 2023 nicht von der generellen Kaufzurückhaltung verschont", erklärte Grimmelt. Demnach wurden rund 23.000 Tonnen fair gehandelter Kaffee verkauft, rund 3,6 Prozent weniger als 2022. Auch der Absatz von Bananen ging um drei Prozent zurück, beim Kakao stand ein Minus von 1,4 Prozent. Laut Verein wurden insgesamt 466 Millionen faire Blumen verkauft, ein Rückgang um 3,9 Prozent. Dennoch sei jede dritte Rose in Deutschland mittlerweile fair gehandelt. 

Insgesamt gingen die Absätze im Lebensmittelhandel und den Discountern den Angaben zufolge zurück, während die Verkäufe in Drogeriemärkten und der Gastronomie anzogen. Positiv für das laufende Jahr stimmten den Verein die wachsende Verfügbarkeit von zuletzt 8500 Produkten mit Fairtrade-Siegel. Erste Zahlen für das laufende Jahr zeigten zudem wieder steigende Verkaufszahlen.

Seit über 30 Jahren werden in Deutschland Waren mit dem Fairtrade-Siegel verkauft. Es garantiert, dass bei der Herstellung der Produkte bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Vorgaben eingehalten wurden. Diese Vorgaben betreffen beispielsweise demokratische Organisationsstrukturen der Herstellerbetriebe, Umweltschutz und sichere Arbeitsbedingungen.