Gesundheitsminister kündigt Maßnahmen gegen Lachgaskonsum unter Jugendlichen an

Lachgaskartuschen Bild: AFP

Gesundheitsminister kündigt Maßnahmen gegen Lachgaskonsum unter Jugendlichen an

In der Debatte um potenziell gesundheitsschädlichen Konsum von Lachgas als Partydroge durch Kinder und Jugendliche hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schnelle gesetzgeberische Maßnahmen angekündigt.

In der Debatte um potenziell gesundheitsschädlichen Konsum von Lachgas als Partydroge durch Kinder und Jugendliche hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schnelle gesetzgeberische Maßnahmen angekündigt. Die Ampelkoalition werde "in den nächsten Wochen" darüber sprechen und "schnell mit einer Regelung kommen", sagte Lauterbach am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Eine Möglichkeit sei, Lachgas in die Liste der psychoaktiven Stoffe aufzunehmen. Das ermögliche Verkaufsbeschränkungen.

"Dann wäre der Zugang für Kinder und Jugendliche sehr schwer, und dann würde das als Partydroge wahrscheinlich verschwinden", sagte Lauterbach weiter. Ein Komplettverbot von Lachgas scheide aus. Diese Substanz werde nicht nur als Narkosemittel in der Medizin verwendet, sondern werde auch in großem Stil industriell eingesetzt. Sie sei etwa in Spraydosen enthalten.

Die zunehmende Verbreitung von Lachgas als Partydroge unter jungen Leuten löste jüngst Forderungen nach Verkaufsverboten und anderen Gegenmaßnahmen aus. Entsprechend äußerten sich etwa die Unionsbundestagsfraktion sowie Ärzte. 

Lauterbach betonte am Freitag im ARD-"Morgenmagazin" ebenfalls die durch Missbrauch entstehenden Risiken. Werde die Chemikalie regelmäßig konsumiert, könnten "neurologische Schäden" entstehen. Diese könnten auch bleibend sein. Die gegenwärtige Lage dürfe "nicht so bleiben", betonte er.

Jedoch stehe nur der übliche gesetzgeberische Weg zur Verfügung, fügte der Minister an. "Wir können jetzt kein Notstandsgesetz oder ähnliches beschließen." Wenn ein Gesetz etwa zur Listung als psychoaktive Substanz komme, wären Lachgas "innerhalb weniger Monate" nicht mehr so leicht wie bisher erhältlich. Bis dahin müsse auf Aufklärung gesetzt werden. Eltern sollten mit ihren Kindern über die Gefahren des Lachgaskonsums sprechen.

Lachgas oder Distickstoffmonooxid (N2O) wird häufig etwa aus Kartuschen für Sprühsahne inhalliert oder gefüllten Luftballons inhaliert, die in Geschäften frei erhältlich ist. Expertinnen und Experten mahnen, dass die Risiken oft unterschätzt werden. Lachgaskonsum könne kurzfristig unter anderem zu Schwindelanfällen, Übelkeit und Lähmungserscheinungen führen. Bei exzessivem Konsum drohten außerdem Schäden am zentralen Nervensystem.